DER GLOSS’N HANS MACHT SICH GEDANKEN
Täglich warnt das Murmeltier
Sie wer’n lachen, aber bei der schlimmen Flut von Ostösterreich bis Polen stellt man fest: Immerhin waren alle alarmiert. Seit der Ahrtal-Katastrophe hat man fast den Eindruck, das Alarmierungswesen ufert bei uns aus.
Beim bundesweiten Warntag vor zwei Wochen wurde deutlich, wie viele da mitmischen. Neben den Sirenen (von denen im wochenblatt-Land aber nur Forth und Heroldsberg angeschlossen sind, warum auch immer) warnen Infokanäle wie Cell Broadcast (auf jedes Handy, auch ohne App) und diverse Warn-Apps (die auch die Landkreise anbieten), digitale Infotafeln in Städten und klassische Medien. Sehr oft warnen auch Wetterdienste und Gebäudeversicherer. Mich warnt sogar eine Leitungswasserdichtheits-App regelmäßig, dass möglicherweise irgendwo ein Wasserhahn tropfen könnte!
Das pausenlose Gewarne kann aber auch die Aufmerksamkeit abnutzen. Man gewöhnt sich daran, Warnungen erstmal zu ignorieren.
Neulich wurden nachts um eins die Feuerwehren Forth und Mausgesees-Ebach alarmiert, weil auf der Straße Richtung Herpersdorf ein Ast lag. Der Ast wurde erst im Meldesystem zum Baum und dann im Bericht zu morschen Zweigen, die keine 14 Mann erfordert hätten, sondern vom Gruppenführer einfach beiseite gelegt wurden.
Wenn man im Scheinwerferlicht Äste bemerkt, gibt’s drei Optionen: 1. Anhalten und wegräumen, was in der Nacht nicht jedermanns Sache ist. 2. Offizielle Stellen benachrichtigen, also die Feuerwehr. 3. Weiterfahren und nichts unternehmen – mit dem Risiko, dass das unerwartete Hindernis später einen Unfall und einen weitaus ernsteren Feuerwehreinsatz auslöst.
Da war die Entscheidung für 2. vielleicht gar nicht die schlechteste – auch wenn die aufgeweckten Feuerwehrleute nachts bestimmt lieber daheim geblieben wären.
Danke für Eure Bereitschaft!
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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