Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Selenskyj Style
Sie wer’n lachen, aber sogar ich steh’ manchmal vor der Frage: Was zieh’ ich zur Arbeit an? Selbst im lässigen Lokaljournalismus achtet man wenigstens darauf, bei ranghohen Politikern oder Wirtschaftsleuten nicht in Shorts und Schlappen zu erscheinen.
Berufsgruppen wie Fußballprofis, Uniformträgern und Intensivpflegekräfte haben das lästige Problem nicht. Auch bei männlichen Fernsehmoderatoren sind nicht viele Überraschungen zu erwarten, dunkles Jackett mit Krawatte, fertig. Weibliche Kolleginnen geben sich da sehr viel mehr Mühe. Die Nachrichtenjournalistin und promovierte Politologin Anouschka Horn überzeugt in der BR-Rundschau fachlich sowieso, aber auch stilistisch. "Fare una bella figura" sagen die Italiener, einen guten Eindruck machen. Wenn die Welt untergeht, schalte ich den Bayerischen Rundfunk ein. Anouschka Horn wird auch das ansprechend präsentieren. Da pfeife ich auf den Zamperonis Ingo und seine Tagesthemen.
Die größte modische Weiterentwicklung bei den Herren im öffentlichen Leben war bisher das Weglassen der Krawatte. Aber jetzt sehe ich neue Styles auf uns zukommen. Ob‘s der extra zerknautschte Kragen mit Krawatte vom Habecks Robert zum Trend schafft, wird sich zeigen. Aber sicher rechne ich auf den Laufstegen und Modeseiten bald mit dem olivgrünen Unterhemd.
Das kannte man am Bildschirm bisher nur von zwielichtigen Figuren. Jetzt macht – leider aus tragischem Anlass – der Selenskyjs Wolodymyr das Nato-Shirt wieder salonfähig. So wie die Landsknechtsmode in der deutschen Renaissance der 1530er Jahre, mit extra zerhackten Stoffen, als Vorläufer der "Ripped Jeans". Und wer hat jetzt die Nase vorn und seine olivgrünen Unterhemden von der Bundeswehr noch irgendwo im Schrank? Genau:
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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