Auch in Zukunft finanzielle Unterstützung für Kommunen
Klimawandel erhöht Gefahr von Starkregen
Durch den Klimawandel steigt auch das Risiko von Hochwasser nach Starkregenfällen deutlich an. Das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber jetzt in München und ergänzte: „Unser aktueller Klima-Report Bayern spricht eine klare Sprache: Niederschläge wird es in Zukunft noch häufiger in Form von extremen Starkregen geben. Wir passen unsere Hochwasserstrategie konsequent an diese neuen Herausforderungen an. Die Wasserwirtschaftsverwaltung berät, klärt auf und fördert Maßnahmen. Wir stehen fest an der Seite der Bürger, Kommunen und Planer.”
Sturzflut-Risikomanagement
Besonders gut angenommen wurde dabei das Sonderprogramm „Integrale Konzepte zum kommunalen Sturzflut-Risikomanagement”, das in Folge der bayernweiten Ereignisse und vor allem der Hochwasser-Katastrophe in Simbach am Inn gestartet wurde. „Mit dem Sonderprogramm wollten wir kleinere Kommunen unterstützen. Für sie können Sturzfluten eine existenzielle Bedrohung sein. Rund 100 bayerische Kommunen haben rund 12 Millionen Euro an Zuwendungen für die Erstellung von Konzepten beantragt. Ich werde mich dafür einsetzten, dass das Programm auch in Zukunft den Kommunen hilft, Vorsorge und Abwehrmaßnahmen gegen Sturzfluten zu entwickeln”, so Glauber.
Kommunale Konzepte sind förderfähig
Aktuell findet eine Evaluierung des Sonderprogramms statt. Dabei werden die Erfahrungen aus bisherigen Projekten gesammelt und ausgewertet. Ab dem Jahr 2022 können die integralen Konzepte zum kommunalen Sturzflut-Risikomanagement wieder nach den Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas) gefördert werden. Interessierte Kommunen können sich bereits jetzt an ihr Wasserwirtschaftsamt wenden. Die Konzept-Förderung beleuchtet neben den klassischen Möglichkeiten des technischen Hochwasserschutzes gegen Sturzfluten auch die Hochwasservorsorge bei der Flächennutzung oder Bauleitplanung. Denn häufig lassen sich Schäden bereits dadurch vermeiden, dass bedeutende Infrastrukturen, wie Kläranlagen oder Bauhöfe, nicht in potenziell hochwassergefährdeten Bereichen errichtet werden.
Information ist wichtig
Eine weitere zentrale Säule der Bayerischen Hochwasserstrategie ist die Information der Bevölkerung. Um auf die Gefahren durch über die Ufer tretende Flüsse und durch wild abfließendes Wasser bei Starkregenereignissen aufmerksam zu machen, hat Bayern aktuell zehn regionale Flussgebietsbroschüren erstellt. Glauber: „Wir wollen die Menschen sensibilisieren. Hochwasser kann jeden treffen. Jeder sollte vorbereitet sein. Wir können Hochwasser nicht vollständig verhindern, aber wir können Risiken und Schäden durch gezielte Maßnahmen minimieren.” Die Flussgebietsbroschüren erklären die Thematik anschaulich mit vielen regionalen Beispielen zu vergangenen Ereignissen, Augenzeugenberichten und konkreten Maßnahmen. Die Broschüren richten sich an Bürger, Kommunen und Planer.
Für folgende Flussgebiete wurden Broschüren veröffentlicht:
- Saale und Eger
- Oberer Main
- Regnitz und Pegnitz
- Unterer Main, Fränkische Saale und Tauber
- Iller, Günz, Mindel, Wörnitz und der zugehörige Abschnitt der Donau
- Lech, Wertach und der zugehörige Abschnitt der Donau
- Altmühl, Paar, Abens, Ilm und der zugehörige Abschnitt der Donau
- Naab, Regen und der zugehörige Abschnitt der Donau
- Isar, Amper und der zugehörige Abschnitt der Donau
- Inn, Salzach, Ilz und der zugehörige Abschnitt der Donau
Alle Flussgebietsbroschüren sind abrufbar unter www.bestellen.bayern.de/shoplink/stmuv_flussgebietsbroschueren_hochwasserschutz.htm
Umfangreiche Informationen rund um das Thema Hochwasser bietet außerdem das Portal
www.hochwasserinfo.bayern.de
Aktuell steht Interessierten dort auch ein persönlicher Hochwassercheck zur Verfügung.
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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