DER GLOSS’N HANS MACHT SICH GEDANKEN

Kleiner Bahnhof, großer Stau

Sie wer’n lachen, aber die Gräfenbergbahn dreht den Spieß um. Bisher stand sie oft in der Kritik, wenn Züge nicht fuhren. Neuerdings habe ich zweimal erlebt, wie die Bahn in Eschenau den Straßenverkehr stilllegte.

Nach Blitz und Donner am 16. April riegelte der Bahnübergang in der Erlanger Straße ein ganzes Viertel ab. Die Schranke blieb gut eine halbe Stunde lang geschlossen, so dass manche Autofahrer schon über schmale Schleichwege in die Freiheit flüchteten, bevor ein Bahnmitarbeiter kam und Hand anlegte.

Wieder nach einem Unwetter wurde am 2. Mai das „ewige Licht“ an der Eschenauer Hauptstraße seinem Spottnamen gerecht. An der Kreuzung Dr.-Otto-Leich-Straße kommt man ja öfter ins Grübeln, ob die ewige Rotphase noch normal ist. An diesem Abend war‘s wohl ein Defekt, der die Straßennutzer nach Ewigkeiten zum Umkehren bewegte. Auch eine Art Mobilitätswende.

Dafür kann man jetzt den Bahnhof Kalchreuth für 99 Euro kaufen! Ein Kollege bekam von einem früheren Schulkameraden diesen heißen Tipp. Allerdings ist das denkmalgeschützte Gebäude ungefähr 87-fach kleiner als das Original: Das Modell in realistischer Darstellung mit Wänden, Türen, Fenstern und Treppen aus echtem Holz brachte der Modellbauspezialist Busch dieses Jahr auf den Markt. Allerdings nur in Teilen, zusammenbauen muss man das 27 cm lange Kleinod dann selber.

Vielleicht wäre das eine Anreguung für die donnerstägliche Modellbahn-Gruppe der VHS Eckental (Kursnummer 20027): Nachbau der kompletten Gräfenbergbahn in HO, mit zeitweise nicht funktionierenden Weichen, Stellwerken und Schrankenanlagen. In Kalchreuth könnten die fleißigen Bastler am 18. Mai Maß nehmen, um den Kubaka mit klitzekleinen tollen Jazzmusikern zu bestücken.

Gloss’n Hans