Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Im Zeichen der Effizienz
Sie wer’n lachen, aber „Deutschland macht‘s effizient“. Diese Kampagne für Energieeffizienz zeigt uns auf, wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie uns fördert, um mehr aus Energie zu machen und klimabewusster zu leben – eine wirklich tolle Sache.
Auf Potenzial zu mehr Effizienz allerdings stößt ein Bekannter jedesmal, wenn er in seinen Haustechnik-Unterlagen blättert. Dort dokumentiert ein Packen Papier mit 13 meist beidseitig bedruckten Blättern die Förderung für den Ersatz einer alten Brauchwasserpumpe durch ein neueres, hocheffizientes Modell.
Einem online gestellten Antrag folgt über fünf Wochen hinweg der Austausch von Dokumenten zum „Fördertatbestand“ mit dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA): zweiseitige Registrierung (mit Erklärung, dass mit der Maßnahme noch nicht begonnen wurde), ausgedruckte und unterzeichnete Bestätigung wahrheitsgemäßer Angaben (mit fünfseitigem Verwendungsnachweis) bis zur postalischen Bewilligung (mit sechsseitiger Richtlinie über die Förderung der Heizungsoptimierung durch hocheffiziente Pumpen und hydraulischen Abgleich) sowie eine Erläuterung der Teilablehnung.
Schließlich wurden bei Nettoinvestitionskosten (die Mehrwertsteuer wird rausgerechnet) von knapp 210 Euro etwa 63 Euro Zuschuss gewährt. Immerhin, da will man nicht undankbar sein.Drauf gekommen bin ich aber wegen der drei ärgerlichen Ankreuzmöglichkeiten auf die Frage, woher man von der Förderung wusste: 1. Installateur, 2. Werbung im Internet, 3. Familie/Bekannte.
Dass man in der Zeitung oder im regionalen Wochenmagazin davon gelesen haben könnte – was tatsächlich der Fall war – kam den hocheffizienten, modernen Beamten nicht in den Sinn. Mit Papier haben sie‘s nicht so.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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