Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Hier öffnen
Sie wer’n lachen, aber wenn der Club ein Depp ist, dann ist der Verbraucher ein Riesen-Drumm-Depp. Der eine steigt seit Gründung der Bundesliga mindestens alle vier Jahre ab. Der andere demonstriert alle paar Wochen öffentlich auf der Straße mit Säcken und Tonnen, dass er nicht in der Lage ist, weniger Müll zu produzieren.
Zwar werden von den Siedlungsabfällen heute 70% stofflich verwertet – was immer das heißt – im Vergleich zu 50% vor 22 Jahren. Trotzdem produzieren wir in Deutschland beständig nach wie vor 50 Mio. Tonnen Siedlungsabfälle pro Jahr und sind damit unter den europäischen Spitzenreitern. Und das angesichts der Energiekrise. Das energieintensive Plastikmaterial wird ja hergestellt, verarbeitet, in die Läden und von dort in die Haushalte gefahren, bevor es zum Müll wird, der dann Wertstoff heißt.
Schon beim Einkauf Plastikmüll zu vermeiden, wäre so einfach. Für vertretbar halte ich das dünne hygienische Blättchen Folie oder Papier an der Frischetheke – die würden übers Jahr gesammelt wahrscheinlich noch in die Hosentasche passen. Schlimm sind die Schalen aus Poly-wasweißichwas, die oft auch Frische vortäuschen sollen, wo sie nicht sein kann.
Manchmal kaufe sogar ich sowas (sogar mit halbgutem Gewissen dann, wenn‘s wegen nahendem MHD bald komplett im Müll landen müsste). Um dann festzustellen, dass es sich genauso schlecht öffnen lässt wie vor 42 Jahren.Der Superhit „Der Nippel“ vom Krügers Mike ist so alt wie das wochenblatt, Jüngere werden ihn gar nicht mehr kennen. Er nimmt unter anderem den Verpackungswahn der Konsumgesellschaft aufs Korn. Daran muss ich denken, wenn ich mit dem Aufdruck „Hier öffnen“ verhöhnt werde und dann doch nur wieder mit Gewalt und Messer an den Käse komme.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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