DER GLOSS’N HANS MACHT SICH GEDANKEN

Glückstag Mittwoch

Sie wer’n lachen, aber vor vier Wochen hatte ich Pech. Da wollte ich Sie eigentlich am Weltglückstag teilhaben lassen. Der internationale Tag des Glücks ist festgelegt auf den 20. März – dieses Jahr ein Mittwoch, also wochenblatt-Tag. Daher hatte ich mir eine ganze Weile vor der Ausgabe zum 20. März eine Notiz gemacht: „Glückstag Mittwoch“.

Dann habe mich thematisch doch anderen Dingen zugewandt. Und wusste hinterher nicht mehr, was mit der unglücklichen Glückstagsnotiz gemeint war. Inzwischen ist es mir wieder eingefallen, aber seither ist es wie verhext: Zwei Strafzettel bekommen, Bilder von der Wand gefallen, Fernseher kaputtgegangen, Sauerkraut auf dem Herd angebrannt… was kommt da noch?
Einen Welttag des Pechs gibt es meines Wissens nicht. Internationale Welttage sind vor allem praktisch für Schreiberlinge, denen gerade kein Thema einfällt. Ich bräuchte sowas nicht, ich hab ja meine Notizen.

Vor einem guten Jahrzehnt haben zwei amerikanische Mathematiker analysiert, dass statistisch mittwochs am meisten „negative“ Begriffe im Internet auftauchen, sonntags dagegen besonders viele „positive“ Worte. Aber egal, womit Forscherinnen und Forscher öffentliche Forschungsgelder verblödeln: Am Mittwoch erscheint das wochenblatt, somit ist das schon irgendwie jede Woche ein Glückstag.

Eine andere unerklärliche Notiz war „Mannschaft Frauschaft“. Vielleicht ging es mir um die Frage, warum „die Mannschaft“ grammatikalisch weiblichen Geschlechts ist, obwohl sie aus Männern besteht, aber eine Frauenmannschaft Mannschaft heißt und nicht Frauschaft. Irgendwie sowas.
Vergangenen Freitag, 5. April, war Internationaler Tag des Gewissens. Ein gutes Gewissen ersetzt wohl kein gutes Gedächtnis.

Ihr Gloss’n Hans