Ganz schön vermessen
Geländeform in höchster Genauigkeit
Bei der LiDAR-Befliegung wird die Geländeoberfläche mit einem Laserstrahl abgetastet. Die Technologie (Light Detection and Ranging) sendet Laserstrahlen aus und misst, wie schnell sie zurückkehren – ähnlich wie Fledermäuse mit Schallwellen oder Radarsysteme mit elektromagnetischen Wellen, aber mit extrem gebündeltem Licht.
Die dabei gemessenen Bodenpunkte bilden die Basis für die Ableitung eines digitalen Geländemodells (DGM), das die Geländeform in höchster Genauigkeit wiedergibt. Dieses Digitale Geländemodell ist insbesondere für den Hochwasserschutz von großer Bedeutung, zur Minderung der Erosionsgefährdung in der Landwirtschaft und viele andere Planungen. Zusätzlich dient es zum Beispiel als Nachweis von Maßnahmen in der Forstwirtschaft.
In Einzelfällen wird auch am Boden vermessen
Zur Qualitätskontrolle der gemessenen Daten müssen Dachflächen und ebene Geländeflächen wie Straßenabschnitte oder Flächen auf Sportplätzen vor der Befliegung durch Mitarbeiter des LDBV oder der beauftragten Befliegungsfirmen eingemessen werden. In Ausnahmefällen können die Messtrupps um das Betreten privater Grundstücke nachfragen. Das LDBV bittet, in solchen Fällen den Arbeiten Verständnis entgegenzubringen und den Mitarbeitern der Messtrupps den Zutritt zum Grundstück zu gewähren. Die Mitarbeiter können sich durch Bestätigungsschreiben des LDBV ausweisen – die Vermessungsarbeiten sollten aber überwiegend auf öffentlichen Grundstücken vorgenommen werden.
LiDAR-Befliegung in der vegetationsarmen Jahreszeit
Die Befliegungsareale für die LiDAR-Befliegung orientieren sich nicht an Landkreisgrenzen, sondern sind deutlich großräumiger angelegt. Die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Forchheim werden in der kommenden Befliegungssaison nicht flächendeckend beflogen. Für einen Teil des Marktes Igensdorf und des Marktes Eckental steht die Neubefliegung mit Airborne Laserscanning zu einem späteren Zeitpunkt wieder an.
Die kommende Airborne Laserscanning-Befliegung wird in der Region Nürnberg/Erlangen aller Voraussicht nach zwischen Oktober 2021 und April 2022 stattfinden. Dies ist von den Vegetations- und Witterungsbedingungen abhängig, daher lassen sich im Voraus keine näheren Angaben machen, erläutert Susanne Gärber von der LDBV-Pressestelle.
Generell lässt das LDBV die Laserbefliegungen in der vegetationsarmen Zeit durchführen, da dann viele Laserstrahlen bis zum Boden durchdringen. Neben Vegetation führen auch Wolken, Nebel, Regen, Schnee, Staunässe (etwa nach Schneeschmelze) oder Überschwemmungen aufgrund der Reflexionseigenschaften des Lasers zu verfälschten oder ausbleibenden Messergebnissen. Tageslicht hingegen spielt bei der Laseraufnahme keine Rolle, die Geländeerfassung mittels Laserscanner kann auch nachts durchgeführt werden. Insbesondere in Bereichen von Verkehrsflughäfen mit hohem Flugaufkommen und Flugbeschränkungen (wie am Nürnberger Albrecht Dürer Airport) sind Nachtbefliegungen nicht selten.
Der Zeitpunkt für eine Befliegung hängt von vielen Faktoren ab. Anhand kontinuierlicher Beobachtung von Vegetation und Witterung sowie im Hinblick auf eventuelle Flugbeschränkungen lässt sich ein Befliegungstermin nur äußerst kurzfristig, maximal wenige Tage im Vorhinein, vorhersagen.
Spannende Ansichten im öffentlich einsehbaren BayernAtlas
Geodaten zum Anschauen für alle Bürgerinnen und Bürger – neben kostenpflichtigen Diensten für gewerbliche Nutzer – bietet die bayerische Vermessungsverwaltung online im BayernAtlas. Hier kann man etwa verblüffend genaue Geländereliefs von bekannten Grundstücken entdecken und betrachten unter
geoportal.bayern.de/bayernatlas/ –> Freizeit in Bayern –> Überlagerungen–> Geländerelief
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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