DER GLOSS’N HANS MACHT SICH GEDANKEN
Freude, schöner Götterfunken
Sie wer’n lachen, aber der letzte Donnerstag war mal einer, der seinem Namen gerecht wurde: Stundenlang am Stück hat‘s gerumpelt und gescheppert über den Wolken.
Die Bezeichnung soll vom Germanischen Donnergott Thor oder Donar herrühren. Ich musste aber eher an unseren christlichen Feiertag Christi Himmelfahrt in der Vorwoche denken. Womöglich eine Karambolage beim Auffahren in den Himmel? Vielleicht wegen der „toten Winkel“, auf Französisch den „Angles morts“, vor denen Aufkleber auf Lkw- und Bustüren in Frankreich warnen.
Mit dem Nachbarland haben sich Eckentaler, Kalchreuther und Igensorfer rege ausgetauscht am Himmelfahrts-Wochenende. Aus dem Département Loire hat man mir erzählt, dass dort mit großer Inbrunst „Griechischer Wein“ gesungen wird. Allerdings mit anderem Text, auf Französisch und gar nicht melancholisch, sondern euphorisch. Auf vorsichtige Nachfrage deutscher Besucher hätten die Franzosen gemutmaßt, das sei wohl irgendeine Tradition aus dem Südwesten. Genauso wie die im Gras sitzende, johlende Menschenschlange, die mutige Mitmacher auf Händen trägt und weiterreicht von vorne bis hinten.
Die Zweifler unter den Deutschen hätten dann gleich gegoogelt. Das Lied vom Griechischen Wein wurde komponiert auf einer Insel im östlichen Mittelmeer vom grandiosen Österreicher Udo Jürgens, gelangte als Evergreen über Deutschland bis an die französische Atlantikküste, wurde dort zur Hymne eines Rugby-Vereins und schwingt nun wieder zurück mit begeisterten deutschen Frankreichfahrern.
Vom Ostrand der EU bis an die Westküste und wieder zurück. Das macht doch, wenige Wochen vor der Wahl, Hoffnung auf eine friedliche gemeinsame Zukunft wenigstens in unserer Europäischen Gemeinschaft!
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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