Mein wochenblatt
Erika Böll

Erika Böll – ehemalige wochenblatt-Mitarbeiterin

40 Jahre wochenblatt - was denken Sie darüber?
Die Redaktion hat nachgefragt.

Protagonistin der allerersten Stunde

Liebe Leserinnen und Leser,
gerne komme ich der Bitte von Andreas Unbehaun nach und erzähle ein bisschen, wie es war, damals vor 40 Jahren.
Als Protagonistin der allerersten Stunde? Das klingt wie aus der Steinzeit, aber es ist ein guter Vergleich. Vor dem wochenblatt war Steinzeit in Eckental, was die Berichterstattung über die aktuellen Themen in der Gemeinde betraf.
Dann war da auf einmal das wochenblatt, das jede Woche jeden Haushalt mit den neuesten Nachrichten aus der aufstrebenden Gemeinde versorgte. Ich durfte dabei sein bei der Taufe und dann noch fast 25 Jahre lang.
In dieser Anfangszeit war der Kontakt mit den Anzeigenkunden – ob Klein-, Geschäfts- oder Familienanzeige – noch sehr direkt. Denn kommuniziert wurde persönlich oder per Telefon. Keine e-mails, keine online-Texte. Telefonische, handschriftliche oder mit der Schreibmaschine geschriebene Texte wurden abgeliefert. Kleinanzeigen wurden montags bis 11 Uhr angenommen, fast ausschließlich am Telefon. Manchmal sehr, sehr viele. Meine Schrift war schon immer ziemlich unleserlich und nach der zwanzigsten Kleinanzeige wurde sie immer schlechter. Arme Elfriede, meine Chefin, die musste diesen Text ja noch in die Satzmaschine „eintippen“. Was anfänglich auch schwierig war: den Kleinanzeigenkunden begreiflich zu machen, dass die Anzeige ja auch bezahlt werden muss. Bar (sofort) oder per Lastschrift. Dazu benötigt man aber die Kontonummer des Kunden. Wie oft habe ich da eine Abfuhr am Telefon bekommen: „Wie komme ich dazu, ihnen meine Kontonummer zu geben!!!“
Die Verteilung des wochenblattes in Eckental war anfänglich sehr überschaubar. Ich glaube das waren damals etwas mehr als 3.000 Exemplare, die ich dann an 14 oder 15 Austräger mit meinem alten DAF verteilte. Natürlich kam es vor, dass der eine oder andere Briefkasten am Mittwoch, aus welchen Gründen auch immer (Briefkasten schwer auffindbar oder auch ein Hund am Zaun hochsprang), nicht beliefert wurde. Bei Beschwerden am nächsten Tag wurden wir dann schon mal darauf hingewiesen, dass man schließlich „das Recht“ hat „sein wochenblatt“ zu bekommen, also bitte nachliefern. Oder ich hörte von einer resoluten Geschäftsfrau am nächsten Tag, als sie mir quer durch den großen Laden entgegenrief: Frau Böll die Frau Sowieso in Brand hat gestern ihr wochenblatt nicht erhalten, bringen sie es ihr aber gleich hin, damit sie unsere Angebote noch lesen kann.
Natürlich war ich durch meine Arbeit im Verlag sehr bekannt. Mein Mann sagte öfter zu mir, wenn wir in der Gemeinde unterwegs waren und ich von den Leuten angesprochen wurde: „Du bist bekannt wie ein bunter Hund“.
Ich war immer stolz darauf zum wochenblatt-Team zu gehören. Mitzuerleben wie das wochenblatt dazu beigetragen hat, den Markt Eckental zu einer modernen, innovativen Gemeinde zu machen in der man gerne lebt, so wie ich seit 43 Jahren.
Lieber Andreas Unbehaun, liebe wochenblatt-Mannschaft: danke, dass Ihr immer noch jede Woche „unser“ wochenblatt produziert und ich finde, dass es mit der Ausgabe 37 noch informativer, kreativer und bunter wurde. Ich warte jede Woche auf mein wochenblatt.

Es grüßt Euch und alle
Leserinnen und Leser
Eure Ruheständlerin
Erika Böll

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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