Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Endlich oben offen
Sie wer’n lachen, aber den Männern geht es modisch ganz schön an den Kragen.
Für Damen ist alles viel komplexer. Das geht schon mit den Farben los: Trägt man jetzt noch Beige, welches dann wohl eher Champagner heißt? Nein, denn dieser Sommer wird bunt, sagt „Glamour“. Die 15 Trendfarben sind Rosa, Pink, Pfefferminzgrün, Khaki, Lila, Orange, Türkis, Indigoblau, Dunkelrot, Koralle, Sonnengelb, Cremeweiß, Dunkelbeige (oder Macchiato – also doch!), Dunkelblau und Grau. Also fast alles außer Schwarz und Weiß. Das macht die Orientierung nicht einfacher.
Herren dagegen glauben, farblich mit einem Anzug durchs Leben zu kommen, in schwarz, grau oder dunkelblau. Es sei denn, sie heißen Michel Jakob, sind Moderator und bekannt für buntes Bühnenoutfit. Obwohl – im Mai jubelte die „Welt“, das Hawaiihemd sei zurück. Ach du Schreck!
Die Kunstgeschichte lehrt uns, dass Epochen alle Disziplinen der Kultur prägen, vom Bau über Malerei, Skulptur, Literatur und Musik bis zur Mode. Die Autofarben der 1970er Jahre kommen aber wohl nie mehr wieder. Eine Weile waren fast alle weiß, dann schwarz, dann silber und grau, jetzt sind sie wieder schwarz und weiß. Wie die Männermode – was mein sachkundiger Herrenausstatter vor Ort jedoch bestreiten würde. Natürlich ändern sich Schnitte und Farben!
Der Megatrend aber betrifft den Hals. Seit Jahrhunderten tragen Herren Halsbinden, die Beatles tobten im Tanzclub mit Krawatte. Heute tragen Vorstandsvorsitzende und Kanzlerkandidaten oft den Kragen offen, der Lauterbachs Karl versteigert sogar seine Fliegen (wenn auch nicht aus Holz und Igensdorfer Produktion). Zwar setzte neulich der italienische Nationaltrainer mit Krawatte am Spielfeldrand Akzente – aber hoffentlich keinen Trend. Ich werde die Krawatte nicht vermissen.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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