Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Eispreisleistungsverhältnis
Sie wer’n lachen, aber Eis ist nicht billiger geworden. Neulich verglich eine Berichterstattende zum Saisonauftakt die diesjährigen Preise in Eisdielen. Zum einen mit dem Vorjahr, zum anderen zwischen verschiedenen Orten. Und siehe da: In großstädtischer Innenstadtlage kostet es mehr als in Außenbereichen. Zwischen 1,50 und 1,80 Euro wurden ermittelt.
Gerne wird geklagt, dass man in den 1980er Jahren eine Kugel Eis für höchstens 50 Pfennig genießen konnte, also für 25 Cent. Aber das waren halt auch Zeiten, in denen man einen Opel Rekord für unter 20.000 DM erwerben konnte – eine Familienkutsche der oberen Mittelklasse für 10.000 Euro.
Was ist das überhaupt für eine Maßeinheit – eine Kugel Eis? Im Zeitungsbericht stand 14 Mal "Kugel", in jeder fünften Zeile. In meiner Erinnerung war hierzulande nur früher "eine Kugel Eis" wirklich eine Kugel, und zwar so klein wie ein Golfball. Nicht zu vergleichen mit der üppigen Portion, die heutige Eisverkäufer mit ihrer Kelle aus dem wunderbaren Fundus schöpfen, wenn man einfach eine Geschmacksrichtung bestellt.
Jetzt fehlt uns bloß noch Hochschul-Eisforscherei mit KI und App. Über derartige Projekte wird ja alle Tage berichtet: KI macht Daten zu Gletschern, Wäldern, „Baumdurst“ von Stadtgrün, Lastenfahrradfahrenden und vielem mehr. Man kann am PC im Homeoffice hockend weltrettende Trendtätigkeiten verkünden. Ohne die Mühen der eigentlichen Arbeit, für die Kapazitäten fehlen, wie Pflanzen oder Gießen. Aber feines Eis macht man nicht per App. Da müssen Früchte angebaut, geerntet und verarbeitet werden, man braucht Milch und Zucker, Nüsse und Kälte und manches mehr. Wenn man sich vorstellt, was da dahintersteckt, dann schmeckt das Gelato noch viel wertvoller. Als sparsame Alternative gibt‘s ja noch das Schdeggerlas-Eis
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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