Vor 40 Jahren starb Detlef Unbehaun
Ein Rückblick auf das Wirken des wochenblatt-Gründers
Das wochenblatt blickt derzeit auf 40 Jahre seines Bestehens zurück. In die Freude über dieses Jubiläum mischen sich in diesen Tagen aber auch traurige Erinnerungen an die Anfangszeit, die überschattet war durch den Tod des wochenblatt-Gründers Detlef Unbehaun.
1974 zog es die Familie des jungen selbstständigen Grafik-Designers wie so viele aus der Stadt „ins Grüne“. Man baute in Eckenhaid, kehrte Fürth den Rücken und schnell fühlte man sich sehr wohl in der neuen Umgebung. Schon bald engagierte sich Detlef Unbehaun im noch jungen Markt Eckental. Ein besonderes Anliegen für ihn war der Aufbau der Volkshochschule, die damals nur einige wenige Kurse anbot. Mit seinem Enthusiasmus konnte er einen Kreis von Dozenten gewinnen, der sich ebenso wie er für ein zeitgemäßes Kursangebot begeisterte. Sicher war dies mit ein Grund dafür, dass Detlef Unbehaun bei der Kommunalwahl 1978 zu einem der jüngsten Gemeinderatsmitglieder gewählt wurde.
Als Designer war Detlef Unbehaun schon über 10 Jahre selbstständig, als er in Eckenhaid im neuen Wohnhaus sein helles großzügiges Atelier bezog. Inspiriert durch die Nähe zur Natur - ein Blick aus dem Atelierfenster genügte - konnte er hier wie nie zuvor kreativ wirken. Er entwarf hier nicht nur Prospekte und Firmensignets, sondern gestaltete unter anderem Kinderspielzeug, Leuchten und Schreibgeräte. Auch die Gestaltung von Ausstellungen und Messeständen sowie Illustrationsaufträge befanden sich in seinem Portfolio. Neben der damals so genannten „Gebrauchsgrafik“ widmete sich Detlef Unbehaun auch sehr intensiv seinem künstlerischen Schaffen. Sein Herz schlug für die bildende Kunst. Dies kam nicht von ungefähr: Vor seiner Ausbildung zum Grafik-Designer an der BO (später FH) studierte er an der Kunstakademie in Nürnberg Malerei bei Prof. Ernst Weil.
Im Eckenhaider Atelier reifte schon bald die Idee, ein Magazin für die Gemeinde zu entwickeln. Da kam die Möglichkeit einer Kooperation mit dem damaligen Herausgeber des Eckentaler Mitteilungsblattes (EMB) wie gerufen. Begeistert widmete er sich dieser Aufgabe und erstellte monatlich eine Ausgabe mit Informationen aus den Gemeindeteilen Eckentals. Zeitgleich wurde mit der Investition in eine moderne Fotosatzanlage – damals eine vollkommen neuartige Technologie – der Grundstein für den später aus dem Atelier hervorgehenden Novum-Verlag gelegt. Schnell kamen weitere Mitteilungsblätter hinzu. Auch die Bürger der Stadt Lauf wurden mit einem gut gestalteten Monatsblatt informiert, das im Atelier Unbehaun entstand.
Im Mai 1980 erkrankte Detlef Unbehaun schwer. Die niederschmetternde Diagnose lautete: Krebs. Er lies sich trotzdem nicht davon abhalten, einen lange gehegten Wunsch weiter zu verfolgen: ein wöchentlich erscheinendes Magazin für Eckental. Er wollte die Bürgerinnen und Bürger besser und aktueller informieren, als dies bis dato üblich war. So entstand die Idee, das wochenblatt zu gründen, herausgegeben im eigenen Verlag. Nebenbei schuf er somit eine Existenzgrundlage für seine Familie, die sich angesichts der fortschreitenden Krankheit zunehmend Sorgen machte.
Am 13. November 1980 war es so weit. Das erste wochenblatt erschien in der „Novum Verlag Elfriede Unbehaun GmbH“. Das Konzept und die Gestaltung waren geglückt, die Reaktionen positiv. Das Glück darüber währte allerdings nicht lange. Nach nur 14 Ausgaben starb Detlef Unbehaun am 24. Februar 1981 im Alter von nur 41 Jahren. Er hinterlies Frau und zwei Söhne. Und er hinterlies uns das wochenblatt, dass auch heute, 40 Jahre später, die Bürgerinnen und Bürger informiert und unterhält. So, wie es sich sein Gründer damals gewünscht hat. Diesem Wunsch fühlen wir uns verpflichtet.
NOVUM Verlag und Werbung GmbH
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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