DER GLOSS’N HANS MACHT SICH GEDANKEN
Durchgängig geöffnet
Sie wer’n lachen, aber morgen werden sich Italien-Urlauber ganz schön umschauen. Dann ist Ferragosto – der wichtigste kirchliche und familiäre Feiertag, an dem in Italien außerhalb der Tourismus- und Feier-Hochburgen fast alles geschlossen bleibt. Hier bei uns ist Mariä Himmelfahrt ein bizarrer Feiertag, weil er nur in katholischen Gemeinden arbeitsfrei ist.
Auslandsurlauber werden nach den Ferien verwöhnt von endlosen Ladenöffnungszeiten heimkehren. In Bayern dagegen hat vor drei Wochen der Ministerrat ein Gesetz auf den Weg gebracht, das viele enttäuschen wird. Die Öffnungszeiten werktäglich von 6 bis 20 Uhr werden beibehalten. Neu ist die Möglichkeit für Kommunen, bis zu acht anlasslose Einkaufsnächte bis Mitternacht (aber nicht sonntags) oder Rund-um-die-Uhr-Betrieb von „Kleinstsupermärkten“ mit Automaten zu genehmigen.
Manchmal werde ich gefragt, was das für Leute seien, die Samstagnachmittag noch Material vom Baumarkt holen. Ich sage dann, das sind Leute wie ich, die Handwerkliches nicht so sorgfältig vorausplanen wie zum Beispiel Kommunen (hoffentlich) den Bau von Wasserwerken. Sondern Samstagvormittag einen Einfall haben, der halt Einkäufe nach sich zieht.
Trotzdem muss wegen mir niemand bis nach 20 Uhr öffnen. Die fleißigen Menschen, die für vereinzelte spätberufene Kunden abends ewig leere Läden am Laufen halten, hätten bestimmt Besseres zu tun. Meinetwegen könnte man sogar wie früher um 18 Uhr und am Mittwochnachmittag schließen. Am Sonntag sowieso.
Sind für vernünftige Öffnungszeiten gesetzliche Vorgaben nötig? Vielleicht würde es sich ganz ohne Vorgaben von selbst sinnvoll einpendeln? Ich selber hab ja immer irgendwie offen. Durchgängig, aber nicht durchgehend, weil ich sitze. Nur jetzt nicht, jetzt ist Feierabend.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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