Leserbrief
Die Dürerquelle in Kalchreuth
Gemeinsam mit dem Forstbetrieb Nürnberg hat der Naherholungsverein Sebalder Reichswald die Dürerquelle bei Kalchreuth „verschönert” und im wochenblatt wurde auch ausführlich darüber berichtet.
Was ist aber dabei herausgekommen? Der bisherige idyllische Ort wurde mit einer großen Werbetafel total verunstaltet. Die Sitzbank lässt man sich noch eingehen, aber die Infotafel gehört weg und oben am Weg neu aufgestellt. Etliche alte Kalchreuther sind total sauer, was da angestellt wurde.
Wahrscheinlich hat Albrecht Dürer vor 500 Jahren die Quelle im Wald in einer Bleistiftzeichnung gezeichnet. Seit Jahrhunderten ist der Ort trotz vieler Stürme idyllisch geblieben. 1949 wurde vom damaligen Forstamt die Quelle neu gefasst, damals erfolgte auch die Umbenennung zur Dürerquelle. Der damalige Leiter des Forstamtes Erlangen, der kürzlich verstorbene Forstdienstleiter Helmut Horneber, bemerkte die Gleichheit der Bleistiftzeichnung mit der Natur und da damals Kalchreuth keine Erinnerung an den Besuch des großen Nürnberger Malers hatte, in den 70er Jahren wurde erst eine Straße nach Dürer genannt, ließ er ein Schild machen: Dürerquelle. In Kalchreuth war es immer das Kehlbrünnlein. In der alten Chronik von 1843 von Pfarrer Dr. Gottlob Rehlen ist das Kehlbrünnlein genannt, weiter 1960 in einem Aufsatz vom damaligen Lehrer Weiß. Ebenso passt auch nicht das Bild mit den Bäumen und einigen Menschen auf der Tafel.
Es wäre viel schöner, wenn man die Zeichnung von 1502 und ein heutiges gleiches Bild zeigen würde. Gut gemeint ist nicht immer auch gut gemacht.
Christl Müller, Kalchreuth
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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