Als Brand noch eine Brauerei hatte
Bier für die Region
Die ehemalige Brauerei Brand war einst die größte Brauerei im ganzen Umkreis. Ihre Entstehung wird in die Zeit um 1300 geschätzt. Urkundliche Quellen finden sich bereits im 15. Jahrhundert. Das Brauereianwesen zählte zu den ältesten Urhöfen in Brand. Die Brauerei betrieb auch eine eigene Mälzerei (errichtet 1678) und besaß neben dem Brau- das Brenn- und Schankrecht. Das ehemalige Wohngebäude wurde im Jahre 1795 errichtet.Neben der Brauerei wurde auch eine ansehnliche Landwirtschaft mit vielen Pferden betrieben. Schräg gegenüber des Geburtshauses des Simon Freytag in der Fliederstraße stehen wir vor einem Wohnhaus mit einem Brauereischornstein auf dem Dach. Dies war das alte Brauereianwesen.
Bis 1890 betrieb die Brauerei ein angesehenes Wirtshaus das auf dem Schilde den Namen „Bayreuthisches” oder „Markgräfliches” Wirtshaus führte und später „Zum Brandenburger Adler” und zuletzt in Gasthaus „Zum schwarzen Adler” umbenannt wurde. Das Gasthaus war bis Ende des 19. Jahrhunderts der gastronomische Treffpunkt der gebildeten Kreise der nahen und weiteren Umgebung. Der Eingang zum Wirtshaus war damals an der Ecke Blumenstraße/Fliederstraße. Im Sommer saßen die Gäste auf dem Gugelplatz unter der Wirtshauslinde und tranken dort ihr Bier.
1906 verkaufte der damalige Besitzer Michael Gottschalk das Brauereianwesen, das danach noch durch manche Hände ging, bis es 1921 von den Gebrüdern Fritz und Karl Weber (Brauerei Wolfshöhe) gepachtet wurde und 1924 in deren Besitz überging. Diese modernisierten die Brauerei in den 1930er Jahren. In den 1950er Jahren waren in der Brauerei ca. 15 Personen beschäftigt. Anfang 1960 betrug der Bierausstoß ca. 6.000 Hektoliter Bier im Jahr. Aus Rationalisierungs- und Kostengründen wurde aber der Braubetrieb am 1. Juni 1965 nach mehr als 600 Jahren eingestellt. In der stillgelegten Brauerei wurde dann bis 1974 eine Bierniederlassung zum Beliefern der Wirte in der Umgegend betrieben.
Die Brauereigebäude wurden 1992 abgerissen und 1993 wurde auf dem Grund eine Wohnanlage errichtet. Lediglich das Wohngebäude an der Ecke „Fliederstraße/ Blumenstraße” und das Mälzhaus mit dem dazu gehörigen Schornstein blieben stehen und wurden in die Wohnanlage integriert.
Peter Bajus
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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