Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Auszumachender Unsinn
Sie wer’n lachen, aber bei den Österreichern sagt man zu Lehrlingen noch „Lehrling“, ganz offiziell laut Berufsausbildungsgesetz. Bei uns hat man sich seit Jahrzehnten an "Auszubildende" gewöhnt, so wie es im deutschen Berufsausbildungsgesetz steht. Auch wenn in der Handwerksordnung „Lehrling“ noch gebräuchlich ist, wobei in Klammern "Auszubildende" angefügt wird.
Das hab ich als Abschreibender herausgefunden (aus Wikipedia). Als Nachdenkender fiel mir auf, wie sehr man sich an Azubis gewöhnt hat. Man nimmt gar nicht mehr wahr, wie sperrig diese Bezeichnung mal klang. Sie ist ja auch schlüssig und logisch, an ihr gibt es nichts Auszusetzendes.
Wenn man in der Ausbildung der oder die Auszubildende ist – sollte man hinterher dann nicht der oder die Ausgebildete sein? Oder bin ich jetzt der Eingebildete, weil ich solche Fragen stelle? Sind solche Gedanken auszublendende oder doch eher auszubauende?
Dann wären Prüfungsteilnehmer die Auszufragenden und Flug- oder Hotelgäste die Ein- und Auszucheckenden. Unternehmensberatende widmen sich den Auszubootenden und Geflügelzüchtende den Auszubrütenden. Konzertbesucher ärgern sich über die Auszubuhenden. Wenn man das auf Dinge ausweitet, dann haben Kirschenbauern die Einzumachenden, Kartoffelbauern die Auszugrabenden, Autowerkstätten die Auszubeulenden und Aufzupumpenden.
Brieftragende tragen die Auszusendenden, Geheimnisse sind die Auszuplaudernden, Fehler die Auszuradierenden – und zu Weihnachten freuen wir uns auf die Auszupackenden.
Jedenfalls ist die Einzubrockende hinterher die Auszulöffelnde. Hier wird die Aufzuschreibende zur Durchzulesenden. Und jetzt ist Schluss mit dem Unsinn, sonst bin ich der Auszuschimpfende.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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