Leserbrief zu "Laienhafter Baumschnitt"
"Wohnen im Grünen" – Im Zentrum in Eschenau?

Die Verfasserin/der Verfasser des Leserbriefs "Laienhafter Baumschnitt" in der letzten Wochenblattausgabe spricht mir aus der Seele.  Das Thema "Bäume" im Besonderen und "Grün" im Allgemeinen ist im Wohngebiet "Im Zentrum" in Eschenau ein Leidiges.
Bis auf den letzten erlaubten Quadratzentimeter zuasphaltierte bzw gepflasterte Flächen, eng stehende zum Teil hochgeschossige Häuser und dazwischen - kaum zu entdecken- "Gärten" wie aus dem Zwergenland prägen das Erscheinungsbild. Dort wie auch in der neuen Wohnsiedlung beim alten Sägewerk finden Menschen Gefallen daran, ihre Miniaturgrün- fläche auch noch mit Steinen zuzuschütten, aus denen vielleicht ein armseliger Buchs ragt. Hauptsache pflegeleicht! Wert für die Natur und den ökologischen Kreislauf: gleich null.

Vor einigen Jahren warb ein größerer örtlicher Bauträger bei der Vermarktung seiner Eigentumswohnanlagen im Zentrum mit dem Slogan "Wohnen im Grünen". Er muss damit unseren Garten gemeint haben, denn schon kurze Zeit später liefen immer wieder Menschen an unserer Haustür vorbei in unseren Garten, weil sie dort die Grünanlage vermuteten.
Die Bäume im öffentlichen Bereich im Zentrum sind eigentlich Gemeindeangelegenheit. Nachdem lange Zeit eine der kleinen für Baumbepflanzung vorgesehene Fläche zwischen all dem öden Parkplatz-Steingrau gegenüber unseres Anwesens leer blieb, setzten wir dorthin eine Linde.

Durch gute Pflege und regelmäßige Wasserversorgung in trockenen Sommern entwickelte sich dieses Bäumchen ansehnlich. Als der Gehweg daneben wegen Kanalarbeiten kurzzeitig geöffnet werden musste, störten sich die Arbeiter an dem Baum und setzten flugs die Säge zwecks Beseitigung einiger schön gewachsener Äste an. Noch bevor wir reagieren konnten, war es schon geschehen. Was übrig blieb: ein Restbaum.

Auch durch überflüssige Salzstreuung leiden die Zentrumsbäume und ihre Baumscheiben erheblich. Obwohl auf Gehwegen untersagt, übertreffen sich die von den Eigentümer-gemeinschaften beauftragten Hausmeisterdienste mit dem Streuen immer größerer Mengen an Salz. Diese liegen noch Wochen später häufchenweise auf den Wegen und werden vom Regen noch lange Zeit an die Wurzel der Bäume gespült. Von den Auswirkungen auf die Bäume kann man sich im Zentrum überzeugen. Beim Rangieren der Streufahrzeuge kann es dann schon mal passieren, dass ein Baum an- oder sogar umgefahren wird. Sich um den Schaden kümmern? Fehlanzeige.
Ich kann mich nur den Worten meines Vorverfassers anschließen und ihn zitieren " Etwas mehr Respekt und auch Demut vor der Natur könnte uns nicht schaden". Und im nächsten trockenen Sommer könnte jeder Anwohner den Bäumen zuliebe auch mal zur Gießkanne greifen.
Dagmar Richter

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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