Kreuzerhöhungskirche Forth
Weitblick und Orientierung II
Seit 1937 feiert die Katholische Pfarrgemeinde in Forth ihr Patrozinium „Kreuzerhöhung“, das am 14. September seinen Platz im liturgischen Kalender hat. Am darauffolgenden Sonntag wird dieses Fest in der Kreuzerhöhungskirche mit einem feierlichen Gottesdienst begangen – so auch am vergangenen Sonntag.
Pater Jimmy begrüßte die Festgemeinde: „Wir feiern heute unser Patrozinium Kreuzerhöhung. Aber welch eine Überraschung erlebte ich bei der Vorbereitung auf diesen Gottesdienst! Auf der Titelseite des wochenblattes strahlte mir das neue Bergkreuz vom Hetzleser Berg, das Richtung Morgensonne errichtet wurde, entgegen. Es ist weithin sichtbar, durch seine beachtliche Größe und gleichzeitige Schlichtheit findet es Parallelen zu unserem Kreuz hier in der Kreuzerhöhungskirche. Das riesige Betonkreuz ist ebenfalls nach der Morgensonne, der Auferstehungssonne, ausgerichtet worden. Weitblick und Orientierung – so die beiden Leitworte auf der Titelseite – möchte auch unser Kreuz hier an der Altarrückwand im religiösen Hinblick geben.“
Das Predigtgespräch begann die Gottesdienstbeauftragte Renate Siebenkäs: „Im Frühsommer erschreckte mich ein Zeitungsartikel… es sollten keinesfalls neue Kreuze auf Gipfeln oder in der Natur aufgestellt werden, so die Meinung des Verfassers.“ Um so mehr war sie von der Titelseite der wochenblatt-Ausgabe 37 erfreut: Die Kreuzerhöhung auf dem Hetzleser Berg erscheint genau zum Patrozinium „Kreuzerhöhung“ in Forth! „Besser hätte es doch gar nicht passen können“. Die Freude war besonders groß, weil es heute im Jahr 2023 noch Menschen wie Alfred Backer aus Wummer (Pommer) gibt, die das Kreuz hochhalten, es verehren und keine Mühen scheuen, ein deutliches Zeichen mit Weitblick und Orientierung zu ermöglichen.
Kreuzerhöhung gegen Nationalsozialismus
Pater Jimmy meinte im historischen Rückblick: „Wir feiern hier in Forth das Hochfest der Kreuzerhöhung in dankbarer Weise, weil sich damals mutige Christen ganz bewusst gegen die Nationalsozialisten zu wehren versuchten. Sie gaben voller Selbstvertrauen ihrer Kirche den Namen „Kreuzerhöhung. Damit wollten sie ein wichtiges Zeichen gegen die Abnahme der Kreuze aus den Klassenzimmern und öffentlichen Gebäuden setzen. Diese Wahl der Namensgebung vor 86 Jahren war wirklich ein außerordentlich starkes Zeichen gegen die damalige Politik“.
Weitblick und Orientierung – vom Hetzleser Berg bis nach Forth
„Weitblick und Orientierung – das sind passende und tragende Leitbegriffe, die so gut das Kreuz am Hetzleser Berg beschreiben,“ ergänzte Renate Siebenkäs: „An dieser Stelle des Hetzleser Bergs ist wirklich ein Weitblick in die herrliche, fränkische Natur möglich, Gottes Schöpfung ist ein Genuss.“ Pater Jimmy betrachtete den Weitblick zunächst räumlich: Die Struktur der Kirche führt von der Pfarrei über den Pfarreienverbund zum Seelsorgebereich Neubau – bis letztendlich nach Rom. Er bat aber auch, den Weitblick, der in den Herzen angelegt ist, nicht aus den Herzensaugen zu verlieren. Sehe ich als Christ, als Christin die Not meines Nächsten?
Orientierungshilfen sind heutzutage selbstverständlich, oft verlässt man sich aufs Navi. Doch viele Wandernde orientieren sich an markanten Punkten – und das sind eben auch Gipfel- und Wegekreuze, die mit ihrem Weitblick Orientierung zu schenken vermögen. Pater Jimmy sah auch in der Begründung zum Bauantrag starke Orientierungshilfen: „…ein fortwährendes, sichtbares Zeichen zur Orientierung an christlichen Werten wie Frieden, Toleranz und Gemeinsinn.“
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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