Leserbrief
Vor Ort einkaufen
Liebes wochenblatt-Team, wäre es vielleicht möglich, einen Bericht zu bringen, in dem ein paar Daten stehen wie der Onlinehandel explodiert ist und die kleinen Läden extrem darunter leiden?
Ich liebe meinen Job als Zusteller, aber die andauernden Paketmassen halten uns seit über einem Jahr !!!! auf Trab. Wir arbeiten nur mit halber Mannschaft in der Vorbereitung, morgens ab 6 Uhr, weil wir dank der Pandemie unsere Leute reduzieren müssen. Außerdem verstehe ich nicht, warum man die armen Pflanzen, die Blumenerde, Baumaterial usw. vor die Haustür liefern lassen muss, obwohl man sie auch vorbestellen und abholen könnte. Warum muss man sich Lebensmittel schicken lassen, obwohl die Auswahl an regionalen und Bioläden riesig ist?
Die Altkleidercontainer quellen über, weil jeder seinen Kleiderschrank ausmistet um sich was Neues bestellen zu können, wovon die Hälfte wieder zurückgeschickt wird, wahrscheinlich aus Langeweile. Wir haben bei uns auch ältere oder neue Kollegen, die man auch gerne unterstützen würde, wenn man nicht selbst schon am Limit wäre. Es ist einfach kein Ende in sicht, da auch scheinbar null Einsicht herrscht. Ich hoffe, dass der Alptraum bald vorbei ist und wenigstens dieser Sommer endlich etwas entspannter wird – und dass nicht zuviele Händler wegen dem Onlinehandel zugrunde gehen, denn genau das bringt Leben in ein Dorf, eine Stadt, einen Markt. Ich wünsche Ihnen weiterhin gutes Durchhaltevermögen, starke Nerven und herzliche Grüße .
(Der Name ist der Redaktion bekannt)
Anm. der Redaktion: Statt erneut einen weiteren nüchternen Bericht über Corona-Gewinne mancher Onlinehandelskonzerne und Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft zu veröffentlichen, wurde gemeinsam entschieden, diese sehr persönliche Einschätzung im Wortlaut zu veröffentlichen.
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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