Jakobsweg im Markt Igensdorf
Unterwegs im Zeichen der Muschel

"Möge die Straße uns zusammenführen": Pfarrer Leonhard Hewelt, Pfarrerin Susanne Spinnler mit Asanja, 
Pfr. i.R. Michael Thein, Bürgermeister Edmund Ulm, Michael Pfundt und Philip Ebelt, Wegewart der FSV-Ortsgruppe Weißenohe (von rechts). | Foto: Uwe Rahner
  • "Möge die Straße uns zusammenführen": Pfarrer Leonhard Hewelt, Pfarrerin Susanne Spinnler mit Asanja,
    Pfr. i.R. Michael Thein, Bürgermeister Edmund Ulm, Michael Pfundt und Philip Ebelt, Wegewart der FSV-Ortsgruppe Weißenohe (von rechts).
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Neue Infotafel zum Jakobsweg in Igensdorf

Was verbindet das wochenblatt-Land mit der Stadt Santiago de Compostela im nordspanischen Galicien? Die Antwort findet man auf einer Informationstafel am Ortsrand von Igensdorf: Die Pilger, die seit dem Mittelalter aus ganz Europa zur angeblichen Grabstätte des Apostels Jakobus pilgern.

Der Legende zufolge hatte dieser zu Lebzeiten auf der iberischen Halbinsel missioniert und wurde nach seiner Enthauptung in Santiago de Compostela bestattet. Aus dem spanischen Jakobus-Kult entwickelte sich – neben Rom und Jerusalem – ein drittes Hauptziel der christlichen Pilgerfahrt. Seit dem Mittelalter etablierten sich Pilgerrouten, die in Deutschland seit über 30 Jahren von Kirchen, Vereinen und Verbänden mit dem Symbol der Jakobsmuschel markiert werden. Entlang der Routen kann man in vielen Kirchengemeinden einem Stempel in seinen Pilgerausweis erhalten. Das Fernziel der Jakobswege ist Nordspanien, der Anfang aber liegt „vor der Haustür“. Hier gilt: Der Weg ist das Ziel, der Jakobsweg steht auch für innere Einkehr, den Weg zu Gott unterwegs zu sich selbst.

Viele Pilgerwege führen zum Ziel

Der Jakobsweg von Hof nach Nürnberg orientiert sich an der historischen Handelsstraße „Via Imperii“ entlang der heutigen B2. Über Betzenstein, Gräfenberg Igensdorf und Steinbach führt er nach Kalchreuth, wo er sich mit einem weiteren Jakobsweg von Coburg über Neunkirchem am Brand nach Nürnberg verbindet.

Seit Februar 2016 informierte eine Tafel der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft Würzburg e.V. auf dem Weg vom Eberhardsberg (mit Teufelstisch und Kriegerdenkmal) herab nach Igensdorf über den Weg. Allerdings zeigte sie die zweite Route von Coburg über Neunkirchen kommend und nicht – dem Standort entsprechend – den Weg von Hof über Igensdorf nach Kalchreuth.

Vergangene Woche, am 21. März 2023, wurde eine neue Informationstafel mit dem korrekten Motiv offiziell installiert. Den Verbesserungsbedarf hatte Michael Pfundt, Geschäftsleiter des Marktes Igensdorf, erkannt und die Umsetzung angestoßen. Denn immerhin habe man in der Kommune mit der St. Georgskirche und der Rüsselbacher St. Jakobuskirche (!) gleich zwei Anlaufstellen, um einen Pilgerstempel zu erhalten. Wichtig war ihm, dass dabei Kommune, Kirche und Wandervereine gleichermaßen eingebunden sind.

Igensdorfs Erster Bürgermeister Edmund Ulm stimmte dem Vorhaben gerne zu, denn es sei „nicht optimal, wenn die falsche Tafel am falschen Ort“ steht. Als Beauftragter der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft Würzburg ergänzte Pfr. i.R. Michael Thein­ aus Bayreuth, dass die bisherige Tafel nachhaltig weitergenutzt werde, und zwar an korrekter Stelle. Der nun hier markierte Weg ist mit der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft abgestimmt und wird vom Fichtelgebirgsverein, vom Frankenwaldverein, vom Fränkische-Schweiz-Verein und vom Fränkischen Albverein mitgetragen. Die Vereine haben die über vorhandene, gut beschilderte Wanderwege verlaufende Route durchgehend mit dem europäischen Muschelsymbol markiert und in ihr Wegenetz aufgenommen. Pfarrerin Susanne Spinnler und Pfarrer Leonhard Hewelt sorgten mit einem Gebet für das geistliche Fundament der kleinen Festveranstaltung.

Von der Sing- und Musikschule waren die Nachwuchs trompeter Emil Seitz, Niklas Zeißler und Emil Seiz sowie ihr Lehrer Zoltan Nagy gekommen, um die gemeinsam gesungenen Irischen Segenswünsche zu begleiten.

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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