Hospizverein Eckental mit Umgebung e.V
Trauercafé am 14. Mai 2022

Reihe vorne, von rechts: Christine Lang, Brigitte Luber, Petra Schulze, Else Preu-Merkel
Reihe hinten, von rechts: Brigitte Hartwig, Anneliese Hitschfel, Dorothea Fink, Renate Weißenburg
  • Reihe vorne, von rechts: Christine Lang, Brigitte Luber, Petra Schulze, Else Preu-Merkel
    Reihe hinten, von rechts: Brigitte Hartwig, Anneliese Hitschfel, Dorothea Fink, Renate Weißenburg

  • hochgeladen von Frieda Meier

„Trauer und Café. Wie passt das denn zusammen? Soll man da etwas weinend Kaffee trinken und Kuchen essen? Was hat sich der Hospizverein denn da schon wieder ausgedacht.“

So schilderte mir Frau S. ihre ersten Gedanken, als sie vom Trauercafé gehört hatte, das der Hospizverein einmal im Monat veranstaltet. Ja, wie passen Kaffee und Kuchen mit Trauer und Verlust zusammen? Klingt erst einmal seltsam, passt aber tatsächlich.

Mich persönlich hat die Idee eines Trauercafés von Anfang an fasziniert. Ich dachte mir nämlich: endlich einmal ein Rahmen, in dem Jede*r mit der eigenen Trauer einfach da sein kann. Frei-Raum, um entweder die eigene Trauer mit anderen zu teilen oder einfach ohne groß zu reden mit Menschen zusammenzusitzen, die in einer ähnlichen Situation sind. Das bedeutet: Atemholen in einer Lebenssituation, die so oft verlangt, dass man funktioniert, sich zusammenreißt, in der man anderen nicht auf die Nerven gehen will.

Wir vom Team des Trauercafés versuchen, diesen Raum zu erschaffen, indem wir einmal im Monat zum Trauercafé einladen. Wir decken den Tisch und öffnen die Tür des Hospizvereins für alle. Das alles ohne jegliche Verpflichtung für die Gäste, wer kommt, der kommt. Wer wiederkommen möchte ist gern gesehen. Unser Trauercafé ist ein offener Treff.

Gespräche ergeben sich meist von selbst, manchmal wird aber auch ein bestimmtes Thema angesprochen, das naheliegt. Wie ist es, wenn sich Freunde und Bekannte abwenden, wenn man trauert? Oder: Welche Erwartungen werden an einen gestellt, wie man mit der eigenen Trauer umzugehen hat. Solche Gespräche sind wichtig, denn neben all dem Traurigen gibt es hin und wieder auch Anlass zum Lachen oder Schmunzeln. Es kann sehr erleichternd sein, zu sehen und zu erleben, dass man nicht allein mit seiner Trauer ist. Natürlich haben wir auch schon Bedenken zu hören bekommen: „Ich kenne da doch niemanden“ oder „Ich will nicht, dass etwas, das ich erzähle weitergetragen wird. Gerade hier am Ort, wo jeder mich kennt.“ Ich kann diese Einwände sehr gut nachvollziehen. Trauer gilt nach wie vor als Privatsache, als etwas, das viele meinen, alleine mit sich ausmachen zu müssen. Aber ist das wirklich so? Gehört das Trauern nicht auch zum Leben, wie das Lachen, das Staunen, der Schmerz, die Veränderung?

Wer zum Trauercafé kommt, an den werden keine Erwartungen gestellt. Niemand muss etwas erzählen, niemand etwas preisgeben. Wir alle sind Menschen in ihrer ganzen Verletzlichkeit. Und in der Zeit der Trauer sind wir naturgemäß dünnhäutiger und verletzlicher als in anderen Zeiten. Diese Verletzlichkeit wird im Rahmen des Cafés gesehen und immer respektiert. Genau aus diesem Grund bestätigen mir Teilnehmer*innen immer wieder, wie wohl es der trauernden Seele tut, wenn man es schafft, die eigenen Bedenken einmal Pause machen zu lassen. Es zu wagen, sich diese Zeit im Kreis anderer Menschen selbst zu schenken.

Zum nächsten Trauercafé laden wir ein für Samstag, den 14.05.2022, ab 15:00 Uhr, in den Räumen des Hospizvereins, Ambazac Straße 10 in Eschenau, Eingang am Rathausplatz.

Sie können sich gerne zuvor anmelden (Telefon) oder auch einfach spontan dazu kommen. Und Sie werden erleben: Trauer und Café passen durchaus zusammen, denn jede Seele braucht hin und wieder eine kleine Auszeit.

Brigitte Luber, Trauerbegleiterin

Weitere Informationen unter Telefon 09126 / 2979880 oder 0173 3545904 täglich von Montag bis Sonntag 9:00 bis 20:00 Uhr
E-Mail: hospizeckental@t-online.de

www.hospiz-eckental.de

Autor:

Frieda Meier aus Eckental

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