Kurzfristig verschoben
Röckenhofer Sonnwendfeier - gecancelt und doch gefeiert
„Nicht der ist der Verlierer, der hinfällt, sondern der, der liegen bleibt“. Diese historische Redensart - nicht nur für Boxer - sollte sich wieder einmal am letzten Wochenende in Röckenhof bestätigen.
Der Verein Dorferneuerung hatte erstmals seit 2019 wieder zu seiner traditionellen Sonnwendfeier eingeladen. Alle Wettervorhersagen waren zweifelhaft, der Optimismus der Veranstalter überwog. Geregnet hatte es schon immer mal wieder, aber doch nicht so! . Gegen 17 Uhr war alles bereit, die Anstrengungen der letzten Tage hatten sich gelohnt, die Festwiese mit Getränke - und Schmankerlzelt samt Holzstoß waren vorbereitet und die Mitglieder fröhlich zum Empfang bereit. Bis es krachte, der Regen gegen die Planen hämmerte, der Sturm ein Zelt „zerlegte“ und 3 große Zelte samt Gestänge über eine hohe Hecke bis in das benachbarte Fabrikgelände flogen. Die Service-Mannschaft verhielt sich mutig, unterbrach die Elektrik und klammerte sich vollkommen durchnässt an Fress - und Getränkezelt, rettete was machbar war. Selbst die Chefin der Modelle-Produktion aus der Nachbarschaft eilte herbei und half mit. Als es blitzte und gleichzeitig krachte lachte niemand mehr in Erinnerung an die Kindheit, als wir ängstlich die Sekunden zählten zwischen Blitz und Donner. Das Fazit danach war hoffnungslos, das Fest gecancelt und notdürftig aufgeräumt, bis die ersten ungläubigen Gäste auftauchten.
„Gell, heit is wohl nix mehr mit Feiern“ und blieben! Ca. 100 waren es gegen 21 Uhr, die Mannschaft zu Hause umgezogen und einsatzbereit, „ohzapft is“, Brote mit allerlei geschmiert. Aus Depression wurde Trotz, der Funke sprang über - dann feiern wir halt morgen! Der hilfsbereite Hoflieferant für Backwaren aus Kalchreuth stornierte verständnisvoll einen Teil seines Auftrags und versprach die Lieferung für Samstag „wann immer Ihr was braucht“.
Noch in der Nacht rauschte die Nachricht durch die sozialen Medien, angefacht von den jungen Familien, „Sonnwendfeier in Röckenhof auf Samstag verschoben!“ Nachtwachen wurde organisiert und am Morgen Zelte zurückgeholt, die Planen dicht und reparabel, der Totalschaden ausgeschlachtet. Samstag, 25. Juni um 18 Uhr ging es los als wäre nix gewesen, nahezu voll besetzt, aufregende Kinderspiele um Gutscheine zu gewinnen, Schlangen am Getränkestand, die Zapf- und Kühlanlage dem Kollaps nahe, ca. 80 Kinder trugen brennende Fackeln mit Musikbegleitung durchs Dorf und zündeten sehr folgsam und sicher das Sonnwendfeuer an. Der Kreis drumherum wurde freiwillig größer, je mehr Hitze sich entwickelte. Gegen 22 Uhr der Notruf vom Ausschank, 2 Senioren des Einsatzkommandos rasen los (unter Beachtung der StVO) und beschaffen Fassbier und Alkoholfreies aus der Brauerei, gekühlt versteht sich. Zufriedenheit bis Begeisterung macht die Runde, Feuerwache bei leisen Gitarrenklängen bis zum Morgengrauen. Am Sonntag Nachmittag ist alles abgebaut die Wiese gereinigt. Es gibt sie doch noch, die positiven Nachrichten, den engagierten Verein, Mitglieder die nicht davon laufen wenn es brenzlich wird, das gute Netz mit den Nachrichten ohne Hass und Drohungen. Jürgen Beck
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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