Für saubere Umwelt im eigenen Ort
"Ramadama" und Müllwanderung
"Ramadama" in Eckental, Müllwanderung in Heroldsberg
Am 29. April engagierten sich große und kleine Eckentaler bei der Aktion "Ramadama" für einen Frühjahrsputz in und um Eckental. Viele Radwege, Parkplätze, Wiesen und Spielplätze konnten von Zigarettenkippen, Flaschen, Papier und Restmüll befreit werden.
Ende März hatten der Markt Heroldsberg, die Agenda 21 und der Arbeitskreis „Heroldsberg aktiv für die Zukunft“ zur 5. Heroldsberger Müllwanderung aufgerufen. Und die Ausbeute war leider wieder sehr groß.
Kurios war in diesem Jahr die große Menge an Flachmännern, die rund um den Heroldsberger Bahnhof aus dem Gebüsch gezogen wurden. Wie immer wurde auch wieder Tausende Zigarettenstummel eingesammelt: Überall, wo Leute sitzen, gehen, stehen, ins Auto einsteigen oder an der Ampel warten, liegen die giftigen Stummel herum.
Positiv fiel auf, dass die vom Arbeitskreis an vielen Orten aufgehängten Kippendosen rege genutzt werden. Die Organisatoren wollen sich daher ausdrücklich bei allen Rauchern bedanken, die davon Gebrauch machen, statt Kippen auf den Boden zu werfen.
Kippen vergiften die Umwelt
Mit Plakaten wurde darüber informiert, dass die in einem einzigen Zigarettenstummel enthaltenen Giftstoffe bis zu 60 Liter Grundwasser verunreinigen können und zudem langsam zu umweltbelastendem Mikroplastik zerfallen.
Am 4. März erreichte die Redaktion eine aktuelle Pressemeldung des Fachportals "Laborpraxis". Eine Studie an der Universität Göteborg zeigt, dass die Zigarettenfilter unter anderem für Wasserlarven giftig sind. Die Forscher fordern daher ein vollständiges Verbot dieser Filter. Rauchtabak hört nicht auf, giftig zu sein, wenn eine Zigarette erlischt. „Der Filter ist voll von giftigen Chemikalien und Mikroplastikfasern, es ist also nicht irgendein Stück Plastik, das in die Umwelt entsorgt wird. Es ist gefährlicher Abfall“, sagt Bethanie Carney Almroth, Professorin für Ökotoxikologie an der Universität Göteborg. In der Studie testeten die Forscher die Auswirkungen der Giftstoffe, die sich nach dem Rauchen im Filter befinden, sowie der Substanzen, die von Anfang an im Filter sind, auf aquatische Mückenlarven. Es stellt sich heraus, dass die Toxine zu einer um 20 Prozent höheren Sterblichkeitsrate bei Mückenlarven führen.
"Zigarettenfilter sind auch eine Hauptquelle für Mikroplastik, das in unsere Umwelt gelangt – etwas, von dem wir wissen, dass es einen großen negativen Einfluss auf das biologische Leben hat. Die EU hat Zigarettenfilter bereits als gefährlichen Abfall eingestuft", sagt Professor Carney Almroth. Sie fordert, dass die Filter komplett vom Markt genommen werden. Solange dies nicht umgesetzt wird und es Raucher gibt, die ihre Kippen in die Umwelt werfen, werden die "Müllsammler" im wochenblatt-Land wohl weiterhin fündig werden.
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.