Engagement für soziales Miteinander an der Mittelschule Eckental
Neu ausgebildete Streitschlichterstaffel geehrt
Die Ehrung der neu ausgebildeten Streitschlichterstaffel am 13. Juli erwies sich dieses Jahr für alle Beteiligten als etwas ganz Besonderes. Zum einen feierte das Anti-Mobbing-Konzept der Schule (Streitschlichtersystem ergänzt durch Mobbingwächter) als fester Bestandteil des pädagogischen Ansatzes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ 10-jähriges Jubiläum. Zum anderen konnten anlässlich der Ehrung erstmalig zwei Mitglieder der Frederik-und- Luca-Stiftung begrüßt werden. Diese Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, ein friedliches, tolerantes, menschenwürdiges und gewaltfreies Miteinander zu fördern und somit Menschlichkeit, Nächstenliebe, Bildung, selbstloses Engagement und Zivilcourage in unserer Gesellschaft zu verankern.
Im Rahmen der Feierstunde erhielten die Schülerinnen und Schüler aus der 6., 7. und 8. Jahrgangsstufe eine Urkunde, die sich trotz der belastenden Corona- Zeit bereiterklärt hatten, sich zur Streitschlichterin oder zum Streitschlichter ausbilden zu lassen. Die ursprünglich für das Frühjahr 2020 geplante Ausbildung konnte glücklicherweise zwischen den Lockdowns in Kooperation mit dem Familienstützpunkt Gleis3 im November von Barbara Maier, Frau Hartmann und Uschi Neumann (JaS) recht spontan in einer reduzierten Form stattfinden.
Fr. Maier wies in ihrer Rede ausdrücklich darauf hin, dass diese Ausbildung sowohl für die ausgebildeten Streitschlichter als auch für die Schule eine echte Win-Win-Situation darstelle. Einerseits würden eine Vielzahl an Fähigkeiten geschult, die für die Berufswelt wichtig seien. So stärke das Erlernen von genauem Beobachten, von Gesprächstechniken und Gesprächsführung das Selbstbewusstsein. Künftige Arbeitgeber wissen ein solches soziales Engagement überaus zu schätzen. Zum anderen ist der pro-soziale Einfluss der Streitschlichter und Mobbingwächter innerhalb der Schülerschaft sichtbar, wie auch Schulleiter Gerhard Mayer bemerkte. Er freue sich zudem, dass jetzt wieder echtes Leben in die Schule gekommen sei, auch wenn derzeit die Anspannung unter den Schülern sehr hoch sei.
Die gelungene Demonstration einer Streitschlichtung durch die neu Ausgebildeten begeisterte Jessica Kraus, eine ehemalige Schülerin, die längst ihre Ausbildung abgeschlossen und ihr Abitur nachgeholt hat. Sie ging auf die gut präsentierten Methoden ein, die ihr auch im Beruf viel geholfen hätten. Sie hatte 2010 dieses Konzept mit in Gang gebracht, wurde später Schulsprecherin und präsentierte die Konzeption vor dem Jugendamt und den Schulleitungen anderer Schulen.
Ähnlich erging es André Feldmann von der Frederik-und-Luca- Stiftung, der aus seiner Rührung keinen Hehl machte und davon sprach, dass an der MSE die „Blume aufgegangen sei“.
Auch Bürgermeisterin Ille Dölle war beeindruckt. Um die Relevanz der Streitschlichterausbildung zu unterstreichen, verwies sie auf Streitigkeiten, die es überall gebe, im Beruf, im Gemeinderat und auch im privaten Bereich. Dass Schüler hier an der Schule zu einem respektvollen Umgang miteinander angehalten werden, verfolge sie mit Stolz.
Abschließend wurde auf die Stiftungsziele der Frederik-und- Luka-Stiftung hingewiesen. Luca und Frederik aus Heroldsberg wurden, als sie schlichtend eingreifen wollten, im Jahr 2019 Opfer eines Gewaltverbrechens. Diese Sinnlosigkeit in etwas Sinnhaftes umzuwandeln, das ist das Ziel der Stiftung. Es sollen Streitschlichterprogramme und Anti-Mobbing- Konzepte, Zivilcourage-Trainings und vieles mehr gefördert werden. Die Mittelschule Eckental ist nun eine Schule mehr, die dazu beitragen möchte. Mitglied kann jeder werden.
Infos unter www.ful-stiftung.de
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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