Dialog mit der Landwirtschaft

Leserbrief: "Vorteile von Hecken"

Liebe Landwirte und Familien,
wir haben sehr großen Respekt vor Ihrer Arbeit und finden es außerordentlich wichtig, dass Nahrungsmittel lokal angebaut werden. Unsere Familie achtet sehr darauf, lokale und saisonale Lebensmittel zu kaufen. In diesem Jahr scheint die Trockenheit die Landwirte wieder vor große Herausforderungen zu stellen. In letzter Zeit beobachteten wir oft, wie Traktoren Felder bearbeiteten und dabei eine riesige Staubfahnen erzeugten.
Nichts hielt die Staubfahnen auf. Die Felder sind selten durch Hecken begrenzt, die das Davonwehen der kostbaren Humusschicht eindämmen würden.
Gelesen haben wir dazu, dass sich starker Wind neben dem Austrocknen des Bodens nachteilig für das Wachstum von Pflanzen auswirkt und sie aus ihrer Verankerung lösen kann. Hecken hingegen bieten durch Minderung der Windgeschwindigkeit einen wirksamen Schutz, der auch in unbelaubtem Zustand noch deutlich spürbar ist. Im Umfeld von Hecken entsteht im Tagesverlauf ein ausgeglichener Temperatur- und Feuchtehaushalt. Hecken schützen vor Bodenerosion.
Die Hecken sind auch wichtiger Lebensraum für unsere bedrohte Vogel-und Insektenwelt Außerdem vertilgen Vögel Schädlinge und leisten somit einen wertvollen Beitrag zu chemiefreier Schädlingsbekämpfung. Sie haben es als Bauern in der Hand, sehr viel zur Rettung der Artenvielfalt beizutragen. Wir versuchen, in unserem Garten Lebensraum für Insekten und Vögel zu schaffen. Leider ist er aufgrund des hohen Grundstückpreises nur sehr klein.
Im Frühjahr bieten z.B. die blühenden Schlehen und Weißdorne den Insekten Nektar, die Vögel können ihre Nester bauen, unzählige Kleinlebewesen finden ein Zuhause. Bis weit in den Winter hinein finden die Vögel Beeren. Für uns als Landwirtschaftslaien hören sich Hecken nach vielen Vorteilen an. Weshalb gibt es dann so viele Felder ohne? Wie ist Ihre Meinung und Erfahrung dazu?
Mit freundlichen Grüßen
Familie Wadlinger