Unsachgemäßer Schnitt und Fehlplanung
Leserbrief: Traurige "Baumfragmente"

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Es ist mir ein Herzensanliegen, mal für unsere Laubbäume im Siedlungsbereich zu sprechen. Denn ich beobachte seit Jahren, wie beispielsweise im Wohngebiet "Im Zentrum" in Eschenau jährlich alle Gehölzen im Straßenraum und den Hausgärten geschnitten werden, damit sie ja nicht groß werden. Leider erfolgen die Schnitte oft recht laienhaft. Und die Motivation ist auch klar: das Laub könnte auf ein Auto fallen... Jeder echte Fachmann weiß, dass man bei der Pflanzung von Gehölzen genau auf den Standort, die Bodenverhältnisse und vor allem den zur Verfügung stehenden Platz achten muss, damit sich die Gehölze artgerecht entwickeln können. Aber hier waren wohl bei der Erstellung des Bebauungsplans nur Architekten am Werk, die dann halt irgendein Gehölz eingezeichnet haben. Die im Bebauungsplan dargestellten Bäume sind genauso verbindlich wie die Stellplätze und alles andere, was so ein Plan regelt. Der Bebauungsplan ist eine gemeindliche Satzung, die Gemeindeverwaltung ist also verantwortlich, dass der Plan auch umgesetzt wird. Für das Grün interessiert sich dort leider offenbar niemand, denn Hausmeister, Anlieger, Autobesitzer, alle schneiden fleissig an den Bäumen herum, bis nur noch ein Torso dasteht, ein bedauernswerter "Restbaum". Diese Fragmente spenden keinen Schatten, erzeugen kaum Sauerstoff, binden kaum Feinstaub, da diese Leistungen eines Baumes von der Kronengröße abhängen. Dieselben Leute stöhnen im Sommer über die trockene Hitze und den fehlenden Schatten.

Deshalb sollten sich die Leute nicht über fallendes Laub ärgern. Denn "ohne Blätter gäbe es keine Pflanzen und ohne Pflanzen kein Leben auf der Erde. Seit Millionen von Jahren produzieren die Pflanzen Nahrung und Sauerstoff für uns. Diese enorme Leistung verdanken wir den Blättern. Aus Kohlendioxid und Wasser wird dort unter Einwirkung von Licht Zucker, Stärke und Sauerstoff - die Grundlage für die Existenz aller höheren Lebewesen" (Zitat: Wikipedia).  Aus dem Laub der Pflanzen entsteht die Humusauflage auf dem Boden, der ein Wachstum von Pflanzen erst ermöglicht und von der wir uns ernähren. Nadelgehölze oder die beliebten Lebensbäume (Thuja) oder immergrüner Kirschlorbeer tragen absolut nichts zu dieser wichtigen Humus- und Bodenbildung bei. Etwas mehr Respekt und auch Demut vor der Natur könnte uns nicht schaden.
(Der Verfasser ist der Redaktion bekannt.)

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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