21. März: Welttag der Poesie für Jung bis Alt
KuK und Klick: Poe-SIE, Poe-DU, Poe-ICH = Poe-WIR
LIEBE LESER, VORLESER UND ZUHÖRER!
Heute, am WELTTAG DER POESIE, wird an vielen Stellen, von vielen Menschen und von JUNG bis ALT an die Vielfalt der Sprache erinnert und was Sprache alles bewirken kann, im Guten - Poesie verbindet Generationen und Nationen, Poesie befreit Herzen und Sinne, Poesie belebt und macht glücklich - ... aber leider auch im Bösen, denn von allem gibt es auch die Kehrseite der Medaille.
Ein Gedicht, man nennt es Poesie oder Lyrik, kann viele Gefühle freisetzen, mag es auch noch so wenige Worte enthalten wie zum Beispiel der folgende Text:
"Marienblume - Marienkäfer - Nasenspitze"
oder:
"Mutter haben - Mutter werden - Mutter sein"
oder ein Haiku, eine berühmte, traditionelle Kurzgedichtform aus Japan, wie zum Beispiel das folgende mit Humor gewürzte Haiku, dem eine tiefe Liebe zu Mensch und Kreatur zugrundeliegt:
"Auf dem Seerosenblatt der Frosch
aber was macht er
für ein Gesicht?".
und das folgende Haiku des österreichischen Lyrikers Rainer Maria Rilke (1875-1926):
"Kleine Motten taumeln
schaudernd quer aus dem Buchs;
sie sterben heute abend
und werden nie wissen,
dass es nicht Frühling war.".
Nicht nur Gedichte, sondern auch Lieder und Musik sind Poesie und besonders auch für dementiell Erkrankte ein wichtiger Türöffner in die Welt der Anderen, so wie das berühmte deutsche Abendlied "Der Mond ist aufgegangen" von Matthias Claudius, ein Ohrenschmaus für Groß und Klein mit Wiedererkennungseffekt, das wohl jeder schon von Kindergarten- und Schulzeiten her kennt:
"Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen am Himmel hell und klar. Der Wald steht schwarz und schweiget, und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderbar. ...
... Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön. So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn. ..."
und ebenso das berühmte Sommerlied "Geh aus mein Herz und suche Freud" von Paul Gerhardt, eine Hymne an die Schöpfung:
"Geh aus mein Herz und suche Freud, in dieser schönen Sommerzeit
an deines Gottes Gaben;
schau an der schönen Gärten Zier und siehe,
wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben. ...
... Ich selber kann und mag nicht ruhn,
des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen;
ich singe mit, wenn alles singt,
und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen. ..."
Poesie, das kann auch gemalte Poesie sein, wie ein Gemälde, oder es kann auch ein Foto sein, das ebenso wie das gesprochene oder das gesungene Wort versucht, das Schöne zu (er)fassen und wiederzugeben, gute Gefühle freizusetzen und das auch helfen kann, auf die menschlichen Gegebenheiten zu schauen, nicht nur die im Guten. Das gemalte Bild oder auch ein Foto kann natürlich auch die unschönen Seiten unserer Wirklichkeit abbilden, gerade auch angesichts des weltweiten Leids.
Aber immer wieder werden besonders die Hoffnung und die Zuversicht und die Liebe zur Natur und zu den Menschen in Gedichten thematisiert, wie zum Beispiel in dem folgenden Frühlingsgedicht von Heinrich Heine:
Der Schmetterling ist in die Rose verliebt,
Umflattert sie tausendmal,
Ihn selber aber, goldig zart,
Umflattert der liebende Sonnenstrahl.
Jedoch, in wen ist die Rose verliebt?
Das wüsst ich gar zu gern.
Ist es die singende Nachtigall?
Ist es der schweigende Abendstern?
Ich weiß nicht, in wen die Rose verliebt;
Ich aber lieb euch all:
Rose, Schmetterling, Sonnenstrahl,
Abendstern und Nachtigall.
und wie auch in dem Lieblingsgedicht "STUFEN" meines im Oktober 2022 verstorbenen Freunds und Gedichteliebhabers Ingo Gerstenhauer, langjähriges Mitglied im Seniorenbeirat Eckental, das er besonders gerne rezitiert hat:
STUFEN (Hermann Hesse)
"... Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, an keinem wie an einer Heimat hängen, der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten. ..."
Allen Lesern, Vorlesern und Zuhörern wünsche ich einen schönen Welttag der Poesie mit vielen guten, zuversichtlichen Gedanken, Gefühlen und dankbaren Erinnerungen!
Es ist schön, mit anderen gemeinsam bewusst und elementar zu erleben, was Poesie bewirken kann: Poesie verbindet Generationen und Nationen, Poesie befreit Herzen und Sinne, Poesie belebt und macht glücklich! In diesem Sinne sage ich Ade und Tschüss!
Annegret Schildknecht
ehrenamtliche -Vorleserin, -Sozialbetreuerin/-Hospizbegleiterin, -Klinikseelsorgerin, -Telefon-Patin / Kunst+Kultur-Patin gegen Einsamkeit im Alter
Hinweis:
Das COPYRIGHT für die FOTOS liegt bei Dr. Manfred Schildknecht.
Alle Beiträge zu meinen digitalen Lese- und Vorlesestunden siehe hier (bitte anklicken)
oder unter:
www.wochenklick.de/vorlesen
Autor:Annegret Schildknecht aus Eckental |
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