Nur die Füße tun mir leid
Filmende Pilgerin im Kino Eschenau
Am Sonntag (16.2.2020) wurde in Eckental in den Casino-Lichtspielen erstmals der Film der filmenden Pilgerin Gabi Röhrl gezeigt. Er trägt den Titel "Nur die Füße tun mir leid”.
Vorstellung vor ausverkauften Rängen
Das Kino war bis auf den allerletzten Platz besetzt. Alle Besucher waren gebannt von den eindrucksvollen Filmaufnahmen, die Gabi Röhrl selbst auf ihrem Pilgerweg gedreht hat.
Die 900 Kilometer Strecke bis Santiago de Compostela und sogar noch weiter bis an das Capo Finisterre ist Frau Röhrl allein gelaufen. Die Tagesetappen beliefen sich auf 15 bis 25 Kilometer ….und ihr Gepäck hatte sie eingeschränkt auf 14 kg (6 kg normales Gepäck und 8 kg Kamera-Equipment). Nach ihrer ersten Pilgerreise in 2011, welche sie als strapaziös und enttäuschend empfand (sie hatte sich dabei eine Knochenhautentzündung zugezogen) machte sie sich erneute auf den Weg. Das Gepäck nicht nur im Rucksack zu tragen, sondern auch an anderen Stellen zu verteilen war sinnvoll und macht sie mit dafür verantwortlich, dass die Pilgerreise 2017 / 2018 aus ihrer Sicht erfolgreich verlief. Außerdem hat sie ihr Tempo verlangsamt, welches sich ebenfalls sehr positiv ausgewirkt hat. Sie sagt, jeder müsse sein individuelles Tempo finden, was ein Laufen in Gruppen eher hinderlich macht. Die Menschen, denen sie auf ihrem Weg begegnet ist, waren sowohl Einheimische, als auch weitere Pilger unterschiedlichsten Alters und aus vielen verschiedenen Nationen. Insgesamt laufen den Jakobsweg Menschen aus 180 Nationen und aus allen Weltreligionen. Sowohl Gläubige als auch Nichtgläubige….
Alle verbindet das Pilgern und somit fühlen sich alle miteinander verbunden, jeder hilft jedem, auch diese Erfahrung hat sie machen dürfen. Dem Wetter ist man gnadenlos ausgeliefert, es begegnet einem Hitze, Regen, Kälte, Sturm….aber mit zunehmender Strecke würde man feinfühliger, man hört mehr auf seinen Körper und wird sensibler. Es beginnt ein frei sein, frei fühlen…
Die Autorin Gabi Röhrl betont, dass es ihr wichtig war, einen Film über den WEG zu machen, welcher geschichtlich seit Jahrhunderten von Menschen gegangen wird, ein Weg der Europa verbindet.
Vor dem ausverkauften Kinopublikum gab Gabi Röhr noch interessante Einblicke in ihre Vita. So hat sie gemeinsam mit ihrem Ehemann 30 Jahre lang die Klosterschenke in Weltenburg betrieben. Mit Menschen kenne sie sich aus, sagt sie, und das glaubt man ihr sofort.
Sehr authentisch! Sehenswert.
Autor:Beate Waschneck aus Eckental |
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