Agenda 21 Eckental
Energiewende: Erste Veranstaltung der Initiative EnergieVorOrt
Bei der ersten Informationsveranstaltung der Gruppe EnergieVorOrt der Agenda 21 stellte Stefan Jessenberger (Verein Energiewende ER(H) e.V.) Möglichkeiten vor, wie Eckental in Zukunft klimaneutral werden könnte. Er stützt sich bei seinen Ausführungen auf anerkannte wissenschaftliche Forschungsergebnisse, beispielsweise des Fraunhofer-Instituts.
Gegenwärtig nimmt Eckental beim Ausbaustand der Photovoltaik im Vergleich mit 25 anderen Landkreisgemeinden nur den 21. Platz ein (Photovoltaik-Anlagen in Prozent zur Einwohnerzahl). Dies lässt sich in den nächsten Jahren sicher noch steigern. Allerdings, so stellt Jessenberger in mehreren Szenarien klar, reicht es für die angestrebte Klimaneutralität nicht aus, nur auf Photovoltaik zu setzen. Auch weitere Möglichkeiten der Stromerzeugung müssen ausgebaut werden.
Jessenberger erläuterte, dass Biogas-Anlagen im Vergleich mit Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen sehr ineffizient sind: eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage kann in unseren Breiten auf derselben Fläche etwa 40 mal mehr Energie erzeugen als eine Biogas-Anlage, die mit Energiemais betrieben wird. Dagegen erbringen moderne Windanlagen auch bei unserer Topographie noch gute Erträge. Ein kombinierter Ausbau von Photovoltaik auf privaten und kommunalen Dach- und Freiflächen und etwa drei Windrädern, so Jessenberger, würde den prognostizierten Strombedarf der Gemeinde Eckental decken.
In der anschließenden Diskussion wurde bestätigt, dass private Investitionen alleine nicht ausreichend sein können. Bürgermeisterin Dölle erklärte, dass dem Gemeindehaushalt bei Investitionen Grenzen gesetzt seien und dass die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger erhöht werden müsse, wenn größere bauliche Vorhaben seitens der Gemeinde angestrebt werden sollen.
Dr. Carsten Bartens (EWERG eG) erläuterte anschließend das Genossenschaftsmodell, das bereits in vielen Gemeinden eingeführt sei: größere Investitionen der Kommune werden von den Bürgerinnen und Bürgern durch den Kauf von Anteilscheinen unterstützt. Damit wird der Gemeindehaushalt entlastet und die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger für ihre dann „eigene“ Energiegewinnungsanlage steige. In einer abschließenden Abfrage bei den Anwesenden, welche Handlungsfelder von größtem Interesse seien, wurde vor allem dieses Genossenschaftsmodell stark nachgefragt. Für solche Vorhaben muss allerdings die Gemeinde selbst den Startschuss geben.
EnergieVorOrt freut sich auf weitere Mitstreiter, die die Energiewende für Eckental in diesem Sinne unterstützen. Kontakt: energievorort@agenda21-eckental.de
Gertrud Reichert-Brod
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