Eckental prüft Angebote
Bürgerbus für Vereine
Mit dem Angebot, ein Neunsitzer-Fahrzeug für relativ preisgünstige Nutzung durch alle Bürgerinnen und Bürger sowie Gruppen und Vereine bereitzustellen, ist das Unternehmen mikar an den Markt Eckental herangetreten. Darüber hatte Erste Bürgermeisterin Ilse Dölle bereits in früheren Sitzungen informiert, nun legte die Verwaltung dem Haupt- und Finanzausschuss einen ersten Vergleich von Anbietern vor. Nach Anregung aus vorangegangenen Sitzungen hat Manfred Kastelberger von der Verwaltung dem Modell von mikar auch Beispiele vom CarSharing Verein Erlangen e.V. gegenübergestellt sowie bei örtlichen Autohäusern angefragt. Diese brauchen allerdings noch etwas Zeit für derart spezielle Anfragen und werden entsprechende Angebote nachreichen – immerhin beinhaltet die Kalkulation von mikar die Bereitstellung inklusive Instandhaltung, Reparatur, Inspektion und HU/AU, Versicherung und Steuer sowie Buchung für Nutzer per App oder online.
Für die vierjährige Bereitstellung gibt es zwei Finanzierungsmodelle: Entweder die Gemeinde zahlt im Leasingmodell einmalig 1.800 Euro und monatlich 799 Euro, oder der Betreiber wirbt um örtliche Sponsoren und platziert deren Firmenaufdruck auf dem Fahrzeug für insgesamt 800 Euro bis 4.000 Euro über vier Jahre. Die Nutzer des Fahrzeugs zahlen dann 44,90 Euro pro Tag und ab 300 Kilometer zusätzlich für die Kilometerleistung.
Anhand eines Beispiels erläuterte Manfred Kastelhuber, dass beim CarSharing Verein Erlangen die Nutzung eines entsprechenden Fahrzeugs für den Nutzer bei Fahrten von 300 oder 400 Kilometern erheblich mehr kostet. Allerdings arbeitet das Carsharing-Modell mit finanziellen Einlagen von Mitgliedern, die wieder ausbezahlt werden, statt mit Leasing- oder Sponsoringbeiträgen. Nachfragen in Uttenreuth hätten ergeben, dass die Abwicklung mit Ehrenamtlichen nicht immer unproblematisch sei. Zu den Erfahrungen mit einem komplett regional finanzierten Vereinsbus in Heroldsberg gab es keine weiteren Informationen.
Martin Hofmann plädierte dafür, das „Sponsoren-Angebot“ anzunehmen, weil es die Gemeinde nichts kostet. Thomas Weise stimmte zu, weil die Verwaltung mit dieser Lösung wenig Arbeit habe. Auf Nachfrage von Markus Eckert, wie man verfahre, wenn sich nicht ausreichend Sponsoren finden, erläuterte Hofmann, dass man seiner Erfahrung nach die Deckungslücke durch Werbefläche für die Kommune zu schließen versucht. Gerhard Wölfel gab zu Bedenken, dass man ein solches Fahrzeug jederzeit bei einem örtlichen Autohaus tageweise mieten könne. Eingangs hatte die Bürgermeisterin erklärt, der von „mikar“ verwendete Begriff Carsharing sei vielleicht etwas irreführend, gleichwohl sei das Angebot sehr interessant.
Leasing, Carsharing oder Sponsoring
Carsharing im eigentlichen Sinn bedeutet, dass die gemeinschaftliche Nutzung eines gemeinsam angeschafften Fahrzeugs die Anschaffung und Haltung mehrerer privater Fahrzeuge erspart. Nicht zur Sprache gekommen waren die Gesamtbeträge für eine vierjährige Nutzung, sie würden sich im Leasingmodell auf 40.152 Euro aus Monatsraten und Einmalzahlung summieren, zuzüglich Gebühren für die Nutzer. Sollten für das Sponsoring-Modell mehr als 45.000 Euro in Eckental eingeworben werden, würden die Sponsoren vermutlich ihre Etats für Soziales und Öffentlichkeit nicht entsprechend erweitern, sondern das Engagement an anderer Stelle einsparen.
Der Vorschlag der Verwaltung, die Bereitstellung eines Fahrzeugs weiter zu verfolgen und weitere Angebote einzuholen, wurde gegen die Stimmen von Gerhard Wölfel und Michael Schölkopf mehrheitlich beschlossen.
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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