B2-Umgehung Forth
Brücken-Überführung oder Anbindung?

Der beabsichtigte Verlauf aufgrund aktueller Erkenntnisse: Die roten Pfeile markieren Lärmschutz-Wälle, die drei Kilometer lange Umgehung kostet 20 Mio. Euro und wird den Prognosen zufolge 2035 von etwa 14.000 Fahrzeugen täglich befahren. | Foto: Staatliches Bauamt Nürnberg
  • Der beabsichtigte Verlauf aufgrund aktueller Erkenntnisse: Die roten Pfeile markieren Lärmschutz-Wälle, die drei Kilometer lange Umgehung kostet 20 Mio. Euro und wird den Prognosen zufolge 2035 von etwa 14.000 Fahrzeugen täglich befahren.
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Am 1. Dezember stellten Vertreter des Staatlichen Bauamts Nürnberg in der Sitzung des Eckentaler Marktgemeinderates den aktuellen Planungsstand zur B2-Ortsumfahrung Forth vor. Wichtigste Erkenntnis: Die Planer erwarten eine Entscheidung des Landkreises Erlangen-Höchstadt und des Marktes Eckental, ob die Kreisstraße ERH 9 (Eckenhaid-Forth) mit Kostenbeteiligung des Landkreises an die künftige Ortsumgehung angebunden werden soll. Die Alternative zur Anbindung ist eine Brücke für die Kreisstraße über die B2. Von der Entscheidung hängt sowohl die Linienführung als auch der Höhenverlauf der neuen Trasse ab.

Anbindung kostet 1 Mio. Euro mehr

Die anstehende Entscheidung wirkt sich – neben den Kosten für den Landkreis – besonders auf die Verkehrsströme in der Stresemannstraße (Staatsstraße 2236 von Mausgesees kommend) und in der innerörtlichen Dr. Kurt-Schumacher-Straße (ERH 9) aus.

Ein „Knotenpunkt Mitte“ mit Anbindung per Kreisverkehr hätte den Neubau der Kreisstraße auf ca. 500 Metern Länge und Mehrkosten von etwa 1 Mio. Euro zur Folge, die vom Landkreis (allerdings förderfähig) zu tragen wären.

Ohne die Anbindung der Kreisstraße würden die Kosten für ein Überführungsbauwerk den Kosten für einen Kreisverkehr entsprechen, für die Anpassung der ERH 9 fielen aber keine Kosten für den Landkreis an.

Stresemannstraße würde durch eine Anbindung entlastet

Mit Anbindung rechnet man im direkten Vergleich zur Variante ohne Anbindung mit einer Verkehrszunahme auf der Umgehung selbst (+ 900 Fahrzeuge) sowie auf der ERH 9 zwischen B2 und Eckenhaid (+ 900), dafür aber mit einer Verkehrsentlastung in der Stresemannstraße (- 1.100), in der Dr. Kurt-Schumacher-Straße und in der Eckenhaider Sandstraße.

Die Stresemannstraße wird nach dem Bau der Umgehung mit mehr Verkehr belastet als bisher, wenn keine Anbindung der ERH erfolgt.

Lärmschutzwälle eingeplant

Im Rückblick auf zwei Ortstermine mit der Bürgerinitiative „Lärmschutz für ganz Forth e.V.“ wurden die damals geäußerten Wünsche angesprochen. Ein Abrücken der Trasse von der Wohnbebauung über das Sportgelände FC Büg, eine Anbindung des Ortskerns Richtung Norden oder ein Neubau der Staatsstraße 2236 von Mausgesees Richtung Norden zur Umgehung der Stresemannstraße wurden nicht berücksichtigt.

Lärmschutzwälle entlang der Trasse wurden dagegen in die Planung aufgenommen anstelle einer vorher diskutierten, unverbindlichen „Seitendeponierung von Erdmassen“.

Kritik von Bürgerinitiative und BUND Naturschutz

Der BUND Naturschutz Eckental bemängelt, dass der Gemeinderat gleich in der aktuellen Sitzung aufgrund dürftiger Informationen (mit den Stimmen von UBE, CSU, JU, FW und SPD gegen vier Stimmen von B90/Die Grünen) für einen Anschluss mit Kreisverkehr votierte – und damit für einen „riesigen Krater am Eckerberg“.

Die Bürgerinitiative „Lärmschutz für ganz Forth e.V.“ kritisiert nicht nur, dass ihr kein Rederecht eingeräumt wurde. Zudem sei eine sofortige, nicht auf der Tagesordnung stehende Abstimmung über die Haltung der Gemeinde zum Anschluss der ERH 9 durchgesetzt worden, ohne dass die Räte für eine Auseinandersetzung mit der Thematik Zeit hatten.

Anders als der Gemeinderat, der ohne vorherige Kenntnis des aktuellen Sachstands für eine Anbindung entschied, habe sich die BI aus diversen Gründen mehrheitlich gegen einen Anschluss ausgesprochen.

Das Staatliche Bauamt habe sich dagegen bisher mehr am Bürger orientiert als der Gemeinderat, habe immer lösungsorientiert, zugänglich und gesprächsbereit agiert und die von der BI geforderten Lärmschutzwälle entlang der gesamten Trasse nun voraussichtlich in den Stand der Planung fest mit aufgenommen. Die Stellungnahme der Bürgerinitiative ist nachzulesen unter www.b2forth.de

Die nächsten Planungsschritte hängen von der Entscheidung des Landkreises über die Anbindung der Kreisstraße ERH 9 ab, so das Staatliche Bauamt. Nach Feinplanung, Baugrundgutachten, Immissionsschutzberechnungen, Entwässerungsplanung und Abstimmung mit Trägern öffentlicher Belange wird ein Vorentwurf fertiggestellt.

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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