Leserbriefe
Bewegung im Eckentaler Gemeinderat

In der Ausgabe 23/24 vom 3. Juni berichtete das wochenblatt vom Austritt des Eckentaler Marktgemeinderates Gerhard Wölfel aus der CSU-Fraktion. Er hat seine Entscheidung in einer Anzeige in der gleichen Ausgabe begründet. Vorausgegangen war die Besetzung der Positionen des 2. Bürgermeisters mit Reinhard Zeiß (CSU) und des 3. Bürgermeisters Felix Zosel (UBE) sowie der Rücktritt von Andrea Felser-Friedrich als Schriftführerin des CSU Ortsverbandes. Zu diesem Thema äußern sich die CSU- und JU-Fraktion in einer Anzeige (Ausgabe 25, Seite 2) sowie wochenblatt-Leser in folgenden Leserbriefen.



Die Falschen zurückgetreten?

Was ist nur mit der CSU los? Seit sie den Bürgermeister nicht mehr stellt, tut sie sich schwer, ihre Rolle zu finden. Zudem ist ihr mit Ewald Maier seit 2014 der ordnende und vermittelnde Kopf verloren gegangen. Zur Kommunalwahl ist sie mit einer bemerkenswerten Liste angetreten, eigenständig und offen in der Haltung, in gleicher Zahl Frauen. Die Wähler haben den Mut nicht goutiert, sie haben die Herren gewählt, die bereits im Gremium saßen. Und damit nahm das Unglück offensichtlich seinen Lauf. Zeiß und Hofmann wollen auf ihre späten Tage nochmals Position und Einfluss haben und es ist ihnen gelungen, sich die Unterstützung ihrer Kollegen Brütting, Engelhardt und Liebel zu sichern. Als Fraktion sich gegen das Votum der eigenen Partei zu stellen und entgegen der Aussagen zu handeln, die man im Wahlkampf vertreten hat, ist ein starkes Stück. Als Wähler steht man ziemlich verdutzt da. Das Vertrauen in handelnde Politiker ist damit sicher nicht gestärkt worden. Irgendwie hat man das Gefühl, dass mit Gerhard Wölfel und Frau Felser-Friedrich die Falschen zurückgetreten sind. Ob die CSU sich durch Zeiß und Hofmann repräsentiert sieht, muss sie für sich selbst entscheiden, kein einfacher Weg.
Werner Geim, Eckental



Sprachlos

Man ist schon sprachlos angesichts der Ereignisse im Eckentaler Gemeinderat mit der Bürgermeisterin an der Spitze. Das Postengeschachere, die Machtspielchen, das Platzieren genehmer Personen auf Bürgermeister- und andere Posten, wo bleibt der menschliche und auch der politische Anstand? Respekt gegenüber dem CSU-Bürgermeisterkandidaten und der bisherigen Schriftführerin der Eckentaler CSU, die jeweils Rückgrat gezeigt haben in diesem Trauerspiel. Manche werden sagen, so geht Politik! Sorry, auch Eckentaler Gemeinderäte und eine Bürgermeisterin sollten morgens mit Anstand in den Spiegel schauen können. Das erscheint mir nach den Vorfällen der letzten Wochen in Teilen des Eckentaler Gemeinderats als auch an der Spitze nicht unbedingt möglich.
Bertram Wehner, Eckental



Nachhaltig handelnde ­Opposition im Rathaus

Mit der Kommunalwahl vom 15. März war die Hoffnung von vielen Eckentaler Bürgern verbunden, dass der neue Gemeinderat zur Bewältigung der Zukunftsprobleme, wie Klimawandel, Artensterben, Wasserkrise, Luftverschmutzung und Erosion der Böden seinen Beitrag liefern wird. Bemerkenswert ist, dass gleich drei Biolandwirte, nämlich Gerhard Wölfel, Markus Eckert und Gerd Fensel, im neuen Gemeinderat vertreten sind und so die Belange der bäuerlichen Landwirtschaft bei Gemeinderatsbeschlüssen wirksam vertreten können. Der Erfolg der Eckentaler CSU bei den Kommunalwahlen ist hauptsächlich dem glaubhaften Auftreten des Wahlkampfteams um Gerhard Wölfel zu verdanken. Die Bürger Eckentals hätten eine sachorientierte Kooperation aller Fraktionen im Gemeinderat verdient. Gerhard Wölfels Gegner sind anscheinend nur an der Fortsetzung einer Politik interessiert, die die Interessen weniger Bürger verfolgt und nicht auf Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung setzt.
Vielleicht bewirkt jetzt Gerhard Wölfels Rücktritt, dass eine nachhaltig handelnde Opposition im Eckentaler Rathaus gestärkt auftreten kann.
Dietmar Hartmann, Eckental



Blamage für die CSU

Es ist kaum zu glauben, was sich bei der CSU im Gemeinderat der Marktgemeinde abspielt. Aber es war vorhersehbar. Die Gemeinderäte Zeiß, Hofmann und Wölfel hätten auf Grund ihrer schlechten Politik für die CSU im Gemeinderat der letzten Jahre nie die Plätze auf der Vorschlagsliste für die Wahlen 2020 einnehmen dürfen. Aber nachdem der Bürger gewählt hat, sind diese Entscheidungen hinzunehmen. Die Reaktion von Gerhard Wölfel ist nicht zu akzeptieren. Ich fordere ihn auf, als Gemeinderat zurückzutreten, damit er der Partei keinen Schaden zufügt. Es ist dann möglich, dass Frau Andrea Felser-Friedrich nachrückt, die nicht aus der Partei ausgetreten ist, sondern wegen der Querelen das Schriftführeramt niedergelegt hat. Gerhard Wölfel kann im Kreistag für den östlichen Landkreis und die CSU seine Qualitäten beweisen.
Wie schlecht die CSU-Fraktion im neuen Gemeinderat ist, sieht man daran, dass sie auf Grund der stärksten Fraktion mit der Jungen Union nicht den 3. Bürgermeister bestimmt hat. Man steht vor einem neuen Schlamassel!
Günther Geyer, Eckental, CSU-Mitglied

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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