Bio-Fachleute im wochenblatt-Land
Ausgezeichnet, innovativ, international

Bio-Hopfen-Anbauer Markus Eckert (rechts) mit Amtschef Hubert Bittlmayer als Vertreter der Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.
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  • Bio-Hopfen-Anbauer Markus Eckert (rechts) mit Amtschef Hubert Bittlmayer als Vertreter der Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.
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Vom 13. bis 16. Februar präsentierten in Nürnberg 2.550 internationale Aussteller aus 94 Ländern ihre Ideen und Produkte auf der BIOFACH, der Weltleitmesse für Biolebensmittel.
Mit dabei als Aussteller aus dem wochenblatt-Land präsentierte sich die Minderleinsmühle (ansässig an der Schwabach zwischen Kalchreuth und Neunkirchen am Brand). Der Biohof Eckert aus Eckental wurde für ein „Leuchtturmprojekt“ ausgezeichnet.
Als Fachbesucher war eine Gruppe des Ökoverbandes EKOŁAN aus dem polnischen Bezirk Kujawien-Pommern in der Region unterwegs, die schon seit 2006 ihr Quartier im Gästehaus des Landgasthofs „Drei Linden“ in Etlaswind bezieht. Dieses Jahr besuchten die Bio-Erzeuger die Klosterbrauerei Weißenohe, das Unternehmen iKratos in Weißenohe und die Hofgemeinschaft Vorderhaslach. Wie deutsche Landwirte sorgen sich auch deren polnische Kollegen über schwindende Wertschätzung für ihre Arbeit und Preisdruck durch billig mit niedrigen Umweltstandards produzierte Importe – im Falle Polens auch von internationalen Großkonzernen, die in der Ukraine anbauen.

Biohof Eckert ausgezeichnet

vom Bayerischen Bio-SiegelIm Rahmen der Initiative „30 für 30“ des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus werden seit 2021 in sechs Etappen je fünf „Leuchtturmprojekte“ ausgezeichnet. Die insgesamt 30 Prämierten stehen für das Ziel des Programms BioRegio 2030, wonach 30 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen Bayerns im Jahr 2030 ökologisch bewirtschaftet werden sollen. Dafür nutzen sie das Bayerische Bio-Siegel als Orientierungshilfe für Verbraucher beim gezielten Einkauf von bayerischen Bio-Produkten.
Einer der Gewinner der vierten Runde ist der Biohof Eckert aus Eckental, der am Mittwoch auf der BIOFACH durch Hubert Bittlmayer, Amtschef des Staatsministeriums, in Vertretung für die bayerische Staatsministerin Michaela Kaniber ausgezeichnet wurde. Prämiertes Projekt ist der Bau einer Bio-Hopfenanlage und eines Bio-Hopfenkühllagers.
„Wir sind stolz, dass die eingebrachten Gedanken, die Innovation und das unternehmerische Risiko nach außen hin Wertschätzung erfahren. Mit unserem Projekt haben wir einen echten Mehrwert geschaffen“, freut sich Markus Eckert über die Auszeichnung. Der Nutzen der neuen Bio-Hopfenanlage und Bio-Hopfenkühllagers liegt auf der Hand: „Eine konsequente, durchgängige Bio-Linie von der Erzeugung über die Verarbeitung bis hin zum fertigen Produkt der Brauerei. Die Wertschöpfung bleibt so in Bayern, in der Region und speziell bei uns auf dem Bauernhof.“
Die Initiative „30 für 30“ hat ein Video zum Biohof Eckert und zum Projekt produziert, das zu sehen ist unter
www.biohof-eckert.de

Neues aus dem „Rosengarten“ der Minderleinsmühle

Unter dem Motto „Entdecke die natürliche Vielfalt“ päsentierte die Minderleinsmühle als Neuheit unter der Naturkost-Marke Rosengarten die „Natürliche Snack-Vielfalt“. Die bunte Mischung an Bio-Snacks wie Erdbeer-Cheesecake, Dinkel-Butterkeks oder Schoko-Sultaninen kommt ab April auf den Markt. Bio in handwerklicher Tradition ist für die Minderleinsmühle eine Selbstverständlichkeit. Das Rosengarten-Angebot umfasst neben Bio-Snacks und Klassik-Müslis auch besonders hochwertige Müslimischungen und Porridges aus heimischen Vollkornflocken. Erklärtes Ziel des Unternehmens ist es, gemeinsam mit den Kunden einen Beitrag für eine nachhaltige Landwirtschaft und die Bewahrung einer lebenswerten Umwelt zu leisten.
www.minderleinsmuehle.de

Fränkische Tradition in der Klosterbrauerei Weißenohe

In der Klosternbrauerei Weißenohe holten Katharina und Braumeister Urban Winkler zunächst weit aus und erklärte die historischen Hintergründe der Braustätte, die auf das 1109 gestiftete Kloster zurückgeht. Durch die Verbindung von Landwirtschaft, Gastwirtschaft und Brauerei hatte das Familienunternehmen bis heute Erfolg. Der Urgroßvater setzte andere Schwerpunkte als der Großvater und der Vater von Urban Winkler, er selbst konnte dem Trend zu Industriebier standhalten und Sohn Vincent arbeitet als Braumeister leitend in siebenter Generation mit.
Die Besucher waren bei der Brauereiführung beeindruckt von der handwerklichen Arbeitsweise zugunsten des guten Geschmacks. Die nach Bioland-Richtlinien ökologisch gebrauten Biere aus Weißenohe weisen in eine vielversprechende Zukunft des so traditionsbewussten wie innovativen Familienunternehmens.
www.klosterbrauerei-weissenohe.de

Nachhaltige Energielösungen bei iKratos

Der Anspruch an Ökologie und Nachhaltigkeit betrifft nicht nur die Ernährung, sondern ganz wesentlich das Thema Energie. Daher ließen sich die polnischen Besucher bei iKratos in Weißenohe gerne die Entwicklung im Bereich regenerativer Energie in Deutschland erläutern. Das familiengeführte Fachunternehmen konzipiert und installiert mit 40 Festangestellten und bewährten externen Montagedienstleistern unter anderem Photovoltaik-Anlagen, Stromspeicher, E-Mobilität und Wärmepumpen.
Auf reges Interesse stieß, dass moderne Luftwärmepumpen sich gut für Bestandsgebäude eignen, um fossile Energieträger zu ersetzen, wie Fachmann Klaus Bock an einem Beispiel darlegte. So sorgt die Wärmepumpe mit 12 kW Leistung auch bei Außentemperaturen bis minus 20 Grad noch für Vorlauftemperaturen bis 60 Grad und ist somit für Heizkörper geeignet. Die Wärmepumpe kann sogar im Winter noch zu gut 20 Prozent mit Strom aus einer eigenen PV-Anlage versorgt werden.
www.ikratos.de

Gemeinschaftsprojekt: Hofgemeinschaft Vorderhaslach

In Vorderhaslach bei Happurg erfuhren die polnischen Besucher, wie man in einem entlegenen Weiler gemeinschaftlich „Landwirtschaft für eine lebendige Zukunft“ betreiben kann, ohne die Verantwortung und die Investitionen als Einzelfamilie zu stemmen. Hier erzeugen vier Familien nach Demeter-Richtlinien Rind- und Lammfleisch sowie Dinkel, Nackthafer, Emmer, Roggen, Weizen und Grünkern. Vermarktet wird über den Naturkostfachhandel, direkt an Kunden und an Mitglieder der solidarischen Landwirtschaft SoLaWi.
Die Erweiterung von bisher einer Hofstelle um den Nachbarhof samt Land, dessen Betreiber keinen Hofnachfolger hatte, wird aktuell ermöglicht über die Kulturland-Genossenschaft.
Hier kann sich jede und jeder finanziell ab 500 Euro einbringen und damit Kulturland vor Spekulation schützen sowie eine nachhaltige, regionale Lebensmittelerzeugung unterstützen.
www.vorderhaslach.de

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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