BERGRENNEN MIT DEM NSU PRINZ

Glückliches Comeback

Nach langer Rennpause ist er wieder motorsportlich aktiv, am NSU-Lenkrad drehend kehrte der 67-jährige Forther Wolfgang Weigert 2022 auf die Bergpisten der "Deutschen Bergmeisterschaft" zurück. Schon 1977/1978, als 22-jähriger "Jungspund", fuhr er bereits elf richtige Bergrennen, damals die Nordbayerische Bergmeisterschaft, "jetzt gibt es ja leider keine Bergrennen mehr in Franken und ganz Nordbayern", wie der "Prinz-Rennfahrer" wehmütig beklagt.

Dazwischen lag bis vor einer geraumen Zeitspanne eine schwierige Zeit für ihn, "eine Krebserkrankung machte mir schwer zu schaffen", im gleichen Atemzug lobt Wolfgang Weigert sichtlich dankbar die Medizin und die hohe Kunst der Ärzte, die ihm half, dieses schwere Hindernis zu überwinden.

Bergrennen scheinen es ihm angetan zu haben, "mein Traum war es immer, nochmal richtig Bergrennen zu fahren" so der NSU- Liebhaber, seitdem ist sein Leitsatz von Paulo Coelho de Souza (*1947): "Die Möglichkeit, dass Träume wahr werden können, macht das Leben erst interessant".

So kam auch 2022 der Wiedereinstieg bei "richtigen" Bergrennen, den NSU-Bergcup-Klassikern wo nach Bestzeit gewertet wird. Der Schnellste in den 3 Läufen gewinnt. 2022 war Weigert bei zehn Bergrennen am Start und sicherte sich in der Endabrechnung den 2. Platz in der NSU-Berg-Cup Classic Wertung. Im Einzelnen überzeugte er mit einem dritten Platz und fünf Zweitplatzierungen, somit sechs Podestplätzen.

Auf dem Rennkalender standen dabei die Rennen in Schotten, Wolsfeld, Bad Heiligenstadt, Homburg, Hauenstein, Osnabrück, CH-Oberhallau, Eichenbühl, St. Agatha in Österreich und in Mickhausen. Einen Pokal sicherte er sich mit dem 3. Platz in der "Bergcup-Gentleman 2022" Wertung (Jahrgang 1950 bis 1955), einen weiteren Erfolg landete er beim 40. Internationalen NSU-Treffen 2022, dem Zusammentreffen der "kleinen Prinzen aus aller Welt" in Freiamt im Schwarzwald.

Mitte der 60er Jahre war der NSU Prinz ein Sportwagen für die kleinen Leute, seitdem hat dieser Prinz nach wie vor eine riesige Fangemeinde in ganz Europa. Beim dabei veranstalteten "Berg-Geichmäßigkeitsrennen" holte er sich den Sieg mit seinem NSU TT 1300 mit 120 PS und 640 kg Gewicht, nach dem aktuellen Bergreglement des DMSB-Deutscher Motorsport Bund.

Im Oktober 2017 berichtete das wochenblatt zum 50. Geburtstag des NSU RO 80, den Wolfgang Weigert ebenfalls als Oldtimer pflegt. Damals sagte er: "Ich bin ein NSU-Enthusiast durch und durch – einmal NSU, immer NSU, früher bin ich Bergrennen gefahren, was ich auch bald wieder versuchen will". Das hat er jetzt verwirklicht: "Jetzt habe ich mir im Alter einen Jugendtraum im Jugendauto erfüllt!" So geht der Forther, früher bekannt als Küchenspezialist, wohl weiter mit seinem "Prinz" und seiner Frau mit dem Wohnmobil seiner Leidenschaft Bergrennen nach. Ein Zeichen seiner Begeisterung sind weitere NSUs, nämlich jeweils ein NSU TTS, NSU TT, NSU Typ 110, Audi 50 (von NSU-Technikern entwickelt), ein NSU RO 80, Baujahr 1975 sowie zwei NSU Quickly Mopeds und drei NSU Fahrräder, die er noch in seinem Stall stehen hat.

Der Name des deutschen Fahrzeugherstellers, der 1873 gegründet und 1880 nach Neckarsulm verlegt wurde, ist ein Kurzwort für den Stadtnamen Neckarsulm. Nach einer Unternehmensfusion zu Audi NSU Auto Union AG 1969 und der Umfirmierung in Audi 1985 verschwand der Name NSU.

Georg Heck