Kärwa in Kalchreuth - Kalchreuth feiert doppelt
Zwei Burschenschaften wetteifern um die Gäste der Kärwa

Bis zu fünf Monate hält sich das Bier in den vergrabenen Fässern in Kalchreuth. Dass dieses Fass jüngeren Datums ist, muss von den Maslasboum nicht erst geprüft werden – es ist ein eigenes.
  • Bis zu fünf Monate hält sich das Bier in den vergrabenen Fässern in Kalchreuth. Dass dieses Fass jüngeren Datums ist, muss von den Maslasboum nicht erst geprüft werden – es ist ein eigenes.
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Zwei Blaskapellen begleiten die zwei Kalchreuther Burschenschaften „Maslasboum“ und „Metzgersboum“ mit ihren zwei Kerwabäumen für die zwei Kirchweihen mit ihren zwei Zelten. Zwei Gebiete sind zur Festzeit genau eingeteilt. Gibt es über das Jahr hinweg noch regen Austausch, beispielsweise in der Fußballmannschaft, kühlt die Atmosphäre ein paar Wochen vor Kirchweihbeginn zwischen den beiden Gruppierungen doch erheblich ab. Der Konkurrenzdruck steigt.

Wie lange es die Maslasboum schon gibt, weiß man nicht so genau. Rund 116 Jahre müssen es sein.

Das Highlight jeder Kalchreuther Kerwa ist für die Jungs das „Fässla ausgro’m“. Das ganze Jahr über vergraben die Burschenschaften in ihrem Gebiet leere und volle 10- bis 15-Liter-Fässer, die von der gegnerischen Truppe dann mit Hilfe von „Stucherern“ – 1,20 m langen Metallstäben mit einem T-Stück am Ende – gefunden und ausgegraben werden müssen. Die Regeln sind einfach: Es gewinnt immer das volle Fass. Wird kein volles gefunden, gewinnt der, der am meisten leere ausgegraben hat. Wird überhaupt keines gefunden, gewinnt die Burschenschaft, deren Mitglieder mehr eingegraben haben. Zum Beweis werden daher alle von den Gegnern unentdeckten Fässer zur Kerwa wieder geborgen. Ein wenig Strategie ist auch dabei: Vergräbt man mehr Fässer, gewinnt man, wenn keines gefunden wird. Aber es steigt natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Gegner einen Glückstreffer landet. Beim Suchen muss auch das Wetter mitspielen, denn in nassem Boden stochert es sich leichter. Stößt man beim „Stuchern“ auf Widerstand, prüft der erfahrene Maslabou die Spitze seines Stabes mit dem Daumen. Verfärbt sich dieser weiß oder rot hat man einen Stein erwischt.

Für dieses Jahr ist bereits alles präpariert. Wieviele Fässla vergraben wurden, verraten die Burschen nicht. „Das könnte dem Gegner einen Vorteil verschaffen.“

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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