Kalchreuther Schatzkiste
„Der neue Schlossherr”

Andreas Patla, der „neue Schlossherr“ in Kalchreuth, will das Baudenkmal nachhaltig renovieren und auch dokumentieren. Dafür sucht er nach alten Ansichten und Dokumenten. | Foto: Ernst Bayerlein
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  • Andreas Patla, der „neue Schlossherr“ in Kalchreuth, will das Baudenkmal nachhaltig renovieren und auch dokumentieren. Dafür sucht er nach alten Ansichten und Dokumenten.
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Der Wert des Alten Schlosses in Kalchreuth soll erhalten bleiben: „Das Hallerschloss, das mein Sohn und ich im Jahr 2017 gekauft haben, wollen wir Stück für Stück renovieren und nachhaltig erhalten” – dies erklärte Dipl.-Ing. Andreas Patla vom gleichnamigen Nürnberger Architekten- und Sachverständigenbüro bei einer Besichtigung des altehrwürdigen Gebäudes.
Nach alten Chroniken wurde das Schloss im 14. Jahrhundert erbaut, gleichzeitig mit einer „Andres-Kapelle“ daneben. Über 500 Jahre war es dann im Besitz der Familie Haller ehe es von Sigmund Freiherr von Haller im Jahre 1850 an die Schreinerfamilie Wölfel für 2000 Gulden verkauft wurde. 1907 erwarben das Schloss Flaschner-Meister Wilhelm Schenk und seine Frau Katharina und 1927 kaufte es der Landwirt und Postagent Heinrich Sörgel. Er übergab es 1931 an seine Tochter Anna und an den Schwiegersohn Leonhard Böhm. Das Ehepaar Böhm brachte die Gaststätte zu hohen Ansehen, insbesondere Gäste aus der nahen Stadt Nürnberg kamen oftmals zu Besuch. Dies setzte sich fort als 1973 dann Reinhold und Luise Scheer Eigentümer wurden und es 2002 an den älteren Sohn und 2007 an den Bruder weitergegeben wurde. Das Schloss, das alte Gebäude hat ein besonderes Flair, eine Ausstrahlung und eine Bedeutung für ganz Kalchreuth, stellte Andreas Patla fest, und konzentrierte sich bisher auf den Ausbau von fünf Wohnungen, für die sofort Mieter gefunden wurden. Weiter wurde der westliche Eingang neu gestaltet. Was mit der ehemaligen Gaststätte noch geschieht, ist offen. Schön hergerichtet ist außen der alte Schlossgraben, hier wurden einige große Bäume entfernt um den Blick auf das Schloss zu ermöglichen, weiter wurde ein kleiner Schlossgarten angelegt. Mit viel Liebe, auch für Details, wird beim alten Gemäuer und auch im Wohngebäude vorgegangen. So wurden alte Holzdielen gesichert die mit Buchblätter beklebt sind. Was es damit auf sich hat, soll noch erforscht werden. Augenscheinlich handelt es sich um Gedichte für den Edelgeborenen und Hochweisen Adam Rudolph Kreßen (Kress von Kressenstein) oder ein andres Gedicht für Jacob Wilhelm Imhof, beide waren aus Nürnberger Patrizierfamilien. Interessant ist auch die alte Tür an der Ostseite mit wehrhaften Schlössern und Riegel sowie mit angedeuteten Wappen.
Nicht mehr ganz erhalten ist im Kellergeschoss das alte Gefängnis, „Saugörgla” wurde es genannt. Etwas Besonderes ist dann der Blick vom obersten Nordfenster des Schlosses. Anlässlich eines Besuches bei Ursula und Wolf III. Haller, die damals im Schloss wohnten, malte Albrecht Dürer um 1500 das Dorf Kalchreuth, im Hintergrund das Schwabachtal mit Dormitz und Neunkirchen sowie den Hetzles. Dies ist die älteste bekannte Dorfansicht, damals die Häuser noch alle mit Strohdächer.
Das Schloss und die Kirche sind besondere Baudenkmäler, für Kalchreuth die unbedingt erhalten werden müssen – sagt Andreas Patla und hat noch weitere Pläne, so zum Beispiel ein Buch über das Schloss. Dafür sammelt er schon eifrig Material und vor allem alte Ansichten vom Schloss.
Ernst Bayerlein

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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