Leserbrief
Mehr Umweltbewusstsein bei Bauland-Erschließung
Mein Dank an die Verfasser der Leserbriefe "Fehlende Hecken" und "Baumschnitt" in den Ausgaben 20 und 21. Sie haben mir gezeigt, dass es doch noch Menschen mit Verständnis und Respekt für unsere Natur gibt. Seit über 20 Jahren lebe ich in Pettensiedel und beobachte die Veränderung der Natur durch Abholzungen mit großer Sorge. Nun ist auch noch unser Bachlauf, eines der letzten Biotope der Umgebung, betroffen. Auch hier geht es um nicht verständliche Zerstörung der sowieso nur noch spärlich vorhandenen Naturflächen.
Das Biotop ist ein als besonders wertvoll kartierter Auwald, der laut Gesetz unter strengem Schutz steht und in dem NOCH einige geschützte Tierarten überlebt haben. In den letzten Jahren haben bereits Eingriffe und Abholzungen stattgefunden. Dann Ende letzten Jahres wurde per Mitteilungsblatt der Aufstellungsbeschluss für ein „Allgemeines Wohngebiet“ – auf einem Teil der Biotopfläche – veröffentlicht. Zudem ist "angedacht", auf weiterer Fläche des Biotops Bauland zu schaffen. Wertvolle, unter Naturschutz stehende Fläche soll jetzt also für Bauland geopfert werden!?
Mit dem Anliegen, dies zu verhindern, wurde eine Eingabe mit dreiseitiger Unterschriftenliste im Rathaus übergeben. Sie dürfte zwischenzeitlich in irgendeiner Schreibtischschublade schlummern. Soll das so weitergehen? Trotz Klimaveränderung, die nachweislich auch auf den Schwund von Wäldern zurückzuführen ist. "Grün kühlt". Trotz des Bürgerbegehrens "Rettet die Bienen", dem Artensterben, einem Artenschutzabkommen und "Fridays for Future" mit dem Wunsch für mehr Umweltbewusstsein bei den Verantwortlichen? Dazu gehört, nicht nur das Reduzieren von Plastikmüll und CO2-Ausstoß, sondern auch das Schützen der letzten noch vorhandenen Naturoasen, sowie das Schaffen neuer Naturflächen.
Bäume ebenso wie Naturhecken und naturbelassene Grünstreifen bieten nicht nur einer Vielzahl von Tieren und anderen Pflanzen wichtigen Lebensraum, sie prägen auch das globale und lokale Klima, sind unsere wichtigste Klimaanlage. Sie filtern die Luft, produzieren den für uns lebenswichtigen Sauerstoff und verwerten das schädliche Treibhausgas CO2.
Beispielsweise eine 25 Meter hohe Buche produziert täglich 11.000 Liter Sauerstoff. Das entspricht in etwa dem Tagesbedarf von 26 Menschen. Ein achtsameres Handeln ist notwendig, mit mehr Verständnis für die Natur die wir alle brauchen, ihr Raum zu geben, anstelle ständig Raum zu nehmen.
M. Eisele
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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