Waldbrand-Prävention im Tennenloher Forst
Kreisregnersystem bei FW Heroldsberg stationiert
Vorsorge ist besser als Nachsorge – das Sprichwort gilt auch in Bezug auf den Umgang mit der Waldbrandgefahr für die rund 440 Hektar großen DBU-Naturerbefläche Tennenlohe. In enger Abstimmung mit dem Landratsamt ERH übergab das DBU Naturerbe, eine gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), am 12. Juni einen Rollcontainer mit einem Kreisregnersystem zur Waldbrandbekämpfung, den die Flächeneigentümerin der Feuerwehr zukünftig zur Verfügung stellt. Stationiert wird der Rollcontainer bei der Feuerwehr Heroldsberg, wo im Zuge der schrittweisen Einführung eines Wechsellader-Fahrzeugsystems auch andere einsatzspezifische Abrollbehälter mit entsprechenden Fahrzeugen genutzt werden.
Zur technischen Vorführung hatte die Feuerwehr das neue Kreisregnersystem am Waldrand aufgebaut. Landrat Tritthart, Heroldsbergs 1. Bürgermeister Jan König, Dr. Christian Kölling vom AELF, Andreas Christgau und Bianca Liema vom Landratsamt sowie die Kreisbrandmeister Andreas Schmidt und Sven Menger zeigten sich mit weiteren geladenen Gästen interessiert an dem neuen Kreisregnersystem.
Sicherheit für Natur und Bevölkerung
Landrat Alexander Tritthart betonte: „Der Schutz unserer Wälder vor Bränden hat höchste Priorität. Mit dieser neuen Technik und der Unterstützung des DBU Naturerbes sind wir sehr gut gerüstet. Es ist ein wichtiger Schritt für die Sicherheit von Natur und Bevölkerung.“
Die an Feuerwehrschläuche anschließbare Technik besteht aus insgesamt acht Einheiten, die aussehen wie überdimensionierte Rasensprenger. Dank ihrer großen Wurfweite von 25 Metern im bis zu 360-Grad-Radius stellen sie die Bewässerung einer enormen Fläche sicher, können im Fall eines Waldbrandes in Reihe geschaltet eine Sicherheitslinie einrichten und so die Ausbreitung des Feuers eindämmen. „Zudem können bereits abgelöschte Flächen ohne zusätzlichen Einsatz von Feuerwehrleuten nass gehalten und somit personelle Ressourcen strategisch anderweitig eingesetzt werden“, betont Sürie. Denkbar wäre es auch, vorsorglich eine Beregnung anzuordnen, um eine mögliche Gefährdung der Einsatzkräfte zu minimieren.
Vorsorgender Waldbrandschutz
„Die Auswirkungen von Hitze und Trockenheit haben in unseren Wäldern Spuren hinterlassen. Gerade auf munitionsbelasteten Flächen wie der DBU-Naturerbefläche Tennenlohe haben vorsorgende Waldbrandschutzmaßnahmen an Bedeutung gewonnen“, betonte Jens-Eckhard Meyer vom Bundesforstbetrieb Reußenberg aus Hammelburg in Unterfranken als Koordinator vor Ort für das DBU Naturerbe. In den vergangenen Monaten habe man dafür gesorgt, dass die Waldränder entlang der ehemaligen Panzerstraßen als weiteres Element der Waldbrandvorsorge zurückgenommen wurden, um bei einem Waldbrand ein Überspringen der Flammen auf die andere Wegseite möglichst zu unterbinden.
DBU Naturerbe übernahm Tennenlohe 2008 vom Bund
Die DBU-Naturerbefläche liegt im Tennenloher Forst, einem der größten Naturschutzgebiete Bayerns. Dichte und lichtere Waldflächen mit sehr alten Eichen, Buchen und Kiefern, Felsformationen, Erlenbrüche, feuchte Moore, ein Weiher, trockene Sand- und Heideflächen: Diesen Strukturreichtum will das DBU Naturerbe erhalten und fördern. Eine rund 100 Hektar große Offenlandfläche ist umzäunt. In einem Gatter weiden Pferde und Ziegen, um die wertvollen Sandmagerrasen und Heiden zu erhalten. 1936 wurde die DBU-Naturerbefläche Truppenübungsplatz der deutschen Reichswehr. Ab 1947 diente das Gebiet US-amerikanischen Truppen als Übungsplatz. 1994 wurde die militärische Nutzung beendet. Seit 2008 ist die Fläche Teil des Nationalen Naturerbes und dem Naturschutz gewidmet.
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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