Gründlach nahezu abwasserfrei
Heroldsberger Abwasserüberleitung fertiggestellt

Von rechts: Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg und Erste Werkleiterin von SUN, Jan König, Erster Bürgermeister der Marktgemeinde Heroldsberg und Volker Nachtmann, Technischer Werkleiter von SUN. | Foto: Uwe Rahner
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  • Von rechts: Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg und Erste Werkleiterin von SUN, Jan König, Erster Bürgermeister der Marktgemeinde Heroldsberg und Volker Nachtmann, Technischer Werkleiter von SUN.
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Nach der Fertigstellung der Abwasserüberleitung durch die Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (SUN) wird das Abwasser aus Heroldsberg jetzt größtenteils in den Nürnberger Klärwerken gereinigt. Der Inhalt der Kanalisation in Groß- und Kleingeschaidt fließt nach wie vor zum Abwasserverband Schwabachtal nach Erlangen, der des Hauptortes Heroldsberg gelangt über eine Druckleitung zum Nürnberger Kanalnetz.
Im Jahr 2016 hatten die Kommunen die entsprechende Vereinbarung untzerzeichnet. Durch diese Neuorganisation kann das Abwasser auch in Zukunft zuverlässig gemäß den wasserrechtlichen Anforderungen gereinigt werden. Ansonsten wären in der vor 70 Jahren gebauten, 1988 erweiterten und 2008 sanierten Kläranlage Heroldsberg erhebliche weitere Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen erforderlich gewesen.

Gewässerschutz: Die Gründlach wird
nahezu abwasserfrei

Am 25. Juni traf man sich im neuen Pumpwerk in der bisherigen Kläranlage zur offiziellen Fertigstellung der Überleitung. „Aus okologischer Sicht“, so Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg und Erste Werkleiterin von SUN, wird durch den Wegfall der Abwassereinleitung aus der Klaranlage Heroldsberg der Gewässerschutz in der Gründlach deutlich verbessert. Flora und Fauna werden profitieren. Das Nürnberger Kanalnetz und auch die Klärwerke in Nürnberg konnen die zusatzlichen Abwassermengen aus Heroldsberg gut aufnehmen. Auf die Ökologie der Pegnitz wird das zusatzliche Abwasser keine Auswirkungen haben.“Jan König, Erster Bürgermeister des Marktes Heroldsberg, erläuterte, dass es für Heroldsberg keine leichte Entscheidung war, die eigene Kläranlage zu schließen. Aber durch die Überleitung sei man nun mit einem stabilen Partner auf Jahrzehnte gut gerüstet für künftige Anforderungen der Abwasservorschriften. Auch für die Umwelt sieht er nur Vorteile: „Die Gründlach wird nahezu abwasserfrei“. Das Projekt sei ein Paradebeispiel für gute interkommunale Zusammenarbeit. Freilich bleibe nun für den Markt Heroldsberg die Aufgabe, die nicht mehr benötigten Teile der bisherigen Kläranlage zurückzubauen.

Sechs Kilometer unterirdisch durch den Reichswald

Über das Projekt berichtete das wochenblatt ausführlich Ende Januar in der Ausgabe 4/2024: Das Abwasser aus Heroldsberg gelangt über ein Pumpwerk auf dem Gelände der ehemaligen Kläranlage Heroldsberg und eine sechs Kilometer lange, unterirdische Druckleitung nach Nürnberg. Dabei wird im Kraftshofer Forst ein Höhenunterschied von rund 25 Metern überwunden. Die Druckrohrleitung unterquert die Gräfenbergbahn sowie die Autobahn Nürnberg-­Würzburg und verläuft östlich um Buchenbühl herum. Das Nürnberger Kanalnetz erreicht sie im Süden von Buchenbühl. Die Bauarbeiten begannen 2021, bereits am 18. Oktober 2023 konnte die Überleitung technisch in Betrieb gehen, das offizielle Bauende datiert auf Freitag, 21. Juni 2024.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 12 Millionen Euro. Diese werden zunächst von der SUN getragen, wobei der Markt Heroldsberg knapp 7 Millionen Euro in einem Zeitraum von 56 Jahren an Nürnberg zurückzahlt. Die laufenden Kosten der Abwasserbehandlung für den Markt Heroldsberg reduzieren sich dadurch um 75 bis 80 Prozent im Vergleich zum Betrieb einer eigenen erweiterten Kläranlage, erläuterte Tiefbauingenieurin Charlott Larch vom Fachbereich Technik und Versorgung der Heroldsberger Verwaltung im wochenblatt-Bericht vom Januar. Zusätzlich zu den Baukosten, erläuterte Volker Nachtmann, technischer Werkleiter von SUN, habe die Stadt Nürnberg innerhalb der Verwaltung 6,5 Mannjahre Arbeitsleistung in das Projekt investiert.

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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