3 Fragen an die Landratskandidaten FO
So antworten die Kandidaten
In den Wochen bis zur Wahl wird das wochenblatt die Kandidaten vorstellen, die Landrat im Landkreis Erlangen-Höchstadt oder Forchheim oder Bürgermeister in Eckental, Heroldsberg, Kalchreuth oder Igensdorf werden wollen. Hier geben wir einen Überblick über die Parteien, Gruppen und Kandidaten, die sich zur Wahl stellen.
Im Landkreis Forchheim bewerben sich Amtsinhaber Dr. Hermann Ulm (CSU) und Reiner Büttner (SPD) um den Posten des Landrats.
Das sind unsere drei Fragen
Die Fragen der Kandidaten im Landkreis Forchheim lauten:
- In Dormitz wurde bereits ein Landkreiswechsel diskutiert, auch in Igensdorf orientieren sich viele Bürger Richtung Eckental, Nürnberg und Erlangen. Was kann man tun, damit sich der südliche Landkreis nicht vernachlässigt fühlt?
- Igensdorfer Bürger sind unzufrieden mit den eingeschränkten Möglichkeiten am Igensdorfer Wertstoffhof und der großen Entfernung zum Entsorghungszentrum Gosberg. In unmittelbarer Nähe in Eckental bietet ein großer Wertstoffhof wesentlich mehr Service. Könnte eine landkreisübergreifende Kooperation, ähnlich wie bei den weiterführenden Schulen, weite Wege sparen?
- Was kann der Landkreis Forchheim zur ökologischen Nachhaltigkeit beitragen?
Dr. Hermann Ulm, CSU
Nach seinem Studium für das Lehramt an Hauptschulen und drei Jahren an der Hauptschule Gräfenberg war der heute 43-jährige Hermann Ulm am Lehrstuhl für Didaktik der Geographie tätig und promovierte er zum Doktor der Philosophie am Institut für Geographie der Universität Erlangen-Nürnberg. Ab 2010 war er Konrektor an der Grund- und Mittelschule Kirchehrenbach, ab 2011 Lehrbeauftragter im Bereich Geographie/Geographiedidaktik an der Universität. 2008 wurde er zum ehrenamtlichen Ersten Bürgermeisters seiner Heimatgemeinde Kunreuth gewählt und 2014 zum Landrat im Landkreis Forchheim.
Hermann Ulm ist verheiratet und hat drei Kinder im Alter von 14, 9 und 3 Jahren.
Die Antworten des amtierenden Landrats auf die wochenblatt-Fragen:
- Gut die Hälfte unserer Gemeinden liegt an der Landkreisgrenze. Übergreifende Verflechtungen sind die Regel (Zweckverbände, Pendlerströme, ILEs). Daher führe ich regelmäßig Abstimmungsgespräche, um ÖPNV, Gastschulverhältnisse usw. zu koordinieren. Eine Gemeinde im Landkreis Forchheim hat aber handfeste Vorteile: höhere staatliche Zuschüsse als in Mittelfranken, weit niedrigere Kreisumlage, hohe Investitionen in den ÖPNV, auch nach ER/N. Zudem liegt mir daran, vor Ort präsent zu sein und Zusammengehörigkeit zu vermitteln.
- Jüngst stand der Kreistag vor der Entscheidung, die flächenhafte Versorgung mit Wertstoffhöfen zu reduzieren und, ähnlich ERH, wenige Großstandorte auszubauen. Klares Votum: Im Sinne kurzer Wege setzen wir weiter auf dezentrale Höfe in jeder Gemeinde. Für seltenere Fraktionen stehen Entsorgungszentrum und Problemmüllsammlung bereit. Eine Kooperation mit ERH ist denkbar, allerdings müssten die Gebührenmodelle angeglichen werden. Manches, was in ERH kostenpflichtig ist, ist bei uns bereits mit der Gebühr abgegolten.
- Die Arbeit der Unteren Naturschutzbehörde ergänzen wir durch Projekte der Umweltbildung oder Landschaftspflege. Unser Klimaschutzmanager betreut Landkreisimmobilien (Reduzierung des CO2-Ausstoßes), betreibt Kreisentwicklung (z.B. E-Ladesäulennetz), berät Bürger, Unternehmen und Kommunen bezüglich Energiesparen, regenerativer Energien und Fördergeldern. Wir verdichten Radwegenetz und ÖPNV-Angebot und setzen auf Qualität: barrierefreie Omnibusbahnhöfe, Park&Ride, elektronische Echtzeitanzeige und Fahrgast-Info-System.
Reiner Büttner, SPD
Geboren 1972 in Bamberg, ist er aufgewachsen auf einem kleinen Bauernhof bei Bad Staffelstein. Inzwischen lebt er seit 20 Jahren zusammen mit seiner Frau und zwei Kindern in der Stadt Forchheim. Beruflich arbeitet der studierte Elektroingenieur seit 5 Jahre als freigestellter Betriebsrat bei einem Hörgerätehersteller in Erlangen. Seit 2014 ist er Stadtrat und Mitglied im Kreistages des Landkreises Forchheim.
Seine Antworten:
- In Dormitz war man mit der langen Bearbeitungszeit von Baugenehmigungsverfahren im Landratsamt unzufrieden. Es ist wichtig, dass Kritik und Verbesserungsvorschläge ernst genommen werden und man von Seiten des Landratsamtes versucht, eine Verbesserung zu erreichen.
- Um unsere Klimaziele in der Metropolregion zu erreichen, müssen wir viele Abläufe neu denken und auf CO2-Einsparpotentiale abfragen. Eine solche landkreisübergreifende Kooperation wäre daher in meinen Augen ein guter Schritt.
- Wir erzeugen leider immer mehr Abfall. Um unser Leben nachhaltiger zu gestallten, möchte ich eine jährliche Müll-Spar-Woche im Landkreis Forchheim etablieren, in der Möglichkeiten, wie wir in unserem Alltag Müll vermeiden können, aufgezeigt werden.
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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