Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus Landkreis Forchheim
Seit 5 Jahren für Verbesserungen im Gesundheitswesen aktiv

(v. l. n. r.) Frau Bäbel Matiaske, Frau Dr. med. Nadia Kueri, Landrat Dr. Hermann Ulm
 | Foto: LRA Forchheim
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Auf Einladung von Herrn Landrat Dr. Hermann Ulm kamen im Landratsamt Forchheim die Mitglieder des Gesundheitsforums der Gesundheitsregionplus zu ihrer siebten jährlichen Sitzung zusammen.

Eine der Hauptherausforderungen der nächsten Jahre ist und bleibt der demographische Wandel, d.h. genügend Nachwuchs im Gesundheitswesen – Ärzte, Pflegeprofis, medizinische Fachangestellte und Hebammen – für die Region zu gewinnen und im Beruf zu halten. Weil nicht alle Berufe mangels regionaler Bewerber mit Menschen vor Ort besetzt werden können, bedarf es dazu auch der Fachkräfte aus anderen Ländern. Daher stand die „Willkommenskultur“ im Mittelpunkt der Sitzung, weil Integration nur gesellschaftlich gemeinsam gelingen kann.

Die Referentin Frau Dr. med. Nadia Kueri, Fachärztin für Nephrolologie, gab Einblick wie die berufliche Integration von gut ausgebildeten MigrantInnen gelingen kann. Trotz intensiver Sprachausbildung ist das Verstehen des Dialektes dabei ein unterschätzter Aspekt, damit Ärzte medizinische Hilfe sachgerecht leisten können.
„Die vielen Vereine im Landkreis bieten eine wunderbare Chance, den Dialekt nebenbei zu erlernen und sich in der neuen Heimat wohl zu fühlen“ schlägt Landrat Dr. Herman Ulm vor.

Als Deutsch-Libyerin weiß Frau Dr. Kueri um die Integration als Mensch. Sie betont: „Ob jemand morgen wieder wegzieht, oder länger bleibt: Menschen, die hier leben, sollten das Land im Idealfall lieben und respektieren. Das gelingt oft am besten, indem man ihnen zugesteht, zwei Heimaten im Herzen zu tragen und sie nicht dazu auffordert alles, womit sie sich bisher identifiziert haben, abzulegen.“

Der Referent Herr Michael Weiß-Gehring, Pflegemanager und Organisationsentwickler, der mit seiner Firma flegisto ausländische Pflegefachleute auf Ihrem Weg ins Berufsleben begleitet, berichtete über den langen Weg der Vorbereitung und die bürokratischen Hürden in 2 Ländern bis jemand in Deutschland berufstätig sein kann. Ein wichtiger Erfolgsfaktor - neben der Sprache - ist die gute Vorbereitung der Kolleginnen und Kollegen auf Station: „Jede Abteilung hat besondere Vorgehensweisen und Qualitätsstandards, die sich schon in der Region von Haus zu Haus unterscheiden. Für jemanden aus einem anderen Gesundheitssystem können sich die Aufgaben einer Pflegefachperson gravierend unterscheiden und auch die bei uns eingesetzten technischen Systeme. Dies verlangt, dass die berufliche Integration „ChefInnen-Sache“ ist und Sensibilität und Geduld bei der Einarbeitung. Ein wertschätzendes Miteinander ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg.“

Das Gesundheitsforum besteht aus 26 regionalen Fachexpertinnen und Fachexperten. Den Vorsitz hat Landrat Dr. Hermann Ulm inne, der insbesondere die wohnortnahe Gesundheitsversorgung zukunftssicher gestalten sowie die Vernetzung und den Informationsaustausch über die Sektoren-Grenzen im Gesundheitswesen hinweg voranbringen möchte. Seit 2021 gehört auch die Pflege zum Handlungsfeld der Gesundheitsregionplus.

Informationen

Das Gesundheitsforum ist das zentrale Steuerungsgremium für Verbesserungsmaßnahmen im Bereich der Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung im Landkreis. Die organisatorische Betreuung des Projektes liegt in den Händen von Frau Bärbel Matiaske aus dem Gesundheitsamt, die hier für die Leitung der Geschäftsstelle der Gesundheitsregionplus verantwortlich ist. Die Gesundheitsregionplus ist ein vom Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördertes Projekt, dass 2021 um weitere fünf Jahre verlängert wurde. Weitere Auskünfte dazu erhalten Sie von Frau Bärbel Matiaske unter der Telefonnummer: 09191/86-3510.

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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