Gemeinderat hat Bauleitverfahren eingestellt
Kein Naturhotel in Stöckach

Für das „Lindelbach Naturhotel Fränkische Schweiz“ zwischen Sportgelände und Schule (oben rechts) hat das Landratsamt eine Linksabbiegerspur für die Zufahrt von Stöckach aus gefordert. | Foto: Flugbild wochenblatt
  • Für das „Lindelbach Naturhotel Fränkische Schweiz“ zwischen Sportgelände und Schule (oben rechts) hat das Landratsamt eine Linksabbiegerspur für die Zufahrt von Stöckach aus gefordert.
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Seit 2018 arbeiteten Investoren, Planer und Behörden an den Voraussetzungen für ein nachhaltigen Naturhotel zwischen Stöckach und der Igensorfer Schule. Der Marktgemeinderat stand voll hinter dem Vorhaben mit Stelzenhäusern, Tagungsräumen und Gastronomie, wie das wochenblatt vor knapp einem Jahr berichtete.

Nun ist das Projekt gescheitert, der Gemeinderat hat nach dem Rückzug der Initiatoren die Einstellung des erforderlichen Bauleitverfahrens beschlossen. Als Haupthindernis wurde die hartnäckige Forderung des Landratsamtes nach einer neu zu bauenden Linksabbiegespur für die Zufahrt genannt. Diese wurde sogar in der Satiresendung „Quer“ des Bayerischen Fernsehens aufgegriffen. Mit dem jüngsten Beschluss hat der Gemeinderat auch Bürgermeister Edmund Ulm beauftragt, in einem Schreiben an den Landrat das Unverständnis der Gemeinde für das Handeln der Kreisverwaltung zum Ausdruck zu bringen.

Das wird der Bürgermeister auch tun, erklärt er auf Nachfrage der wochenblatt-Redaktion. Auch er bedauert das Scheitern des ambitionierten Projekts, das der Gemeinde gut zu Gesicht gestanden hätte. Allerdings weiß er aus persönlichen Gesprächen mit dem Landrat, dass dieser die Entscheidung der Kreisverwaltung bestätigt und verteidigt hat.

Die Kosten von etwa 70.000 Euro für eine Linksabbiegespur seien bei einem Projekt dieser Größenordnung kein Grund, die Vorgaben für Sicherheit und Rechtssicherheit zu missachten, so die Einschätzung des Landrats. Der im Fernsehen gezogene Vergleich mit einer Straßenbaumaßnahme in Langensendelbach entbehre jeder Grundlage: Zwar habe auch dort die Kreisverwaltung eine Linksabbiegespur gefordert. Diese hätte,wie ein ähnliches Projekt in Wiesenthau, für etwa 70.000 Euro realisiert werden können. Dass die Gemeinde Langensendelbach über die Forderungen hinaus 300.000 Euro in eine „Luxus“-Version investiert, sei keine Vorgabe des Landratsamtes gewesen.

Der Standort war von Anfang an nicht unproblematisch

Außer der geforderten Linksabbiegespur für eine Zufahrt, die ausschließlich für das Naturhotel erforderlich gewesen wäre, gab es anfangs weitere Hindernisse für die Erlangung des Baurechts. Pachtfragen mit dem FC Stöckach, die Nähe zum Sportplatz und zu landwirtschaftlichen Betriebsstätten mit Hopfentrocknung, Gewässerund Naturschutzbelange waren zu behandeln und zu klären. Möglicherweise hätte es in der Marktgemeinde oder der Gegend geeignetere Standorte gegeben, so Bürgermeister Ulm.

Doch diese Überlegungen bleiben Spekulation, man respektiert die Entscheidung der Investoren für den Rückzug. Diese und die Planer hätten professionell und ernsthaft agiert, auch der Gemeinderat und die Verwaltung hätten ihre Hausaufgaben gemacht und sich nichts vorzuwerfen. Trotzdem muss man sich verabschieden von der Aussicht auf ein attraktives Naturhotel am Lindelbach.

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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