Feierstunde beim Markt Igensdorf
Feierliche Verabschiedung für Wolfgang Rast
In einer Feierstunde holte der Markt Igensdorf am 1. Oktober nach, was seit der Kommunalwahl 2020 aus Gründen der Pandemie nicht möglich war: Die feierliche Verabschiedung des ehemaligen Bürgermeisters Wolfgang Rast und die Ehrung der ausgeschiedenen Mitglieder des Marktgemeinderates.
Goldener Ehrenring des Marktes Igensdorf für Robert Hempfling
Sieben Mitglieder des Marktgemeinderates bis 2020 sind im neuen Gremium nicht mehr vertreten. Ein gewaltiger Umbruch, auch weil das Gremium durch die höhere Einwohnerzahl über 5000 nun von 16 auf 20 Köpfe erweitert wurde, wie Bürgermeister Edmund Ulm erläuterte. Endlich könne man die Ausgeschiedenen im würdigen Rahmen verabschieden.
Mit einer besonderen Ehrung wurde die Verabschiedung von Robert Hempfling verbunden. Als „Urgestein des kommunalen Ehrenamtes“ habe sich Hempfling seit 36 Jahren für das Gemeinwohl engagiert. Von 1984 bis 2020 war er Mitglied des Marktgemeinderates, von 1990 bis 2002 und von 2008 bis 2014 zudem 3. Bürgermeister und zeitweise im Kulturausschuss, im Haupt- und Finanzausschuss sowie im Rechnungsprüfungsausschuss tätig. Neben dem Ehrenamt im Dienste der Gemeinde engagierte sich Robert Hempfling jahrzehntelang als Vorsitzender des Gesangvereins 1881 Etlaswind-Pettensiedel und zeitweise als Kommandant der Feuerwehr Pettensiedel.
Von der Gemeinde wurde er mit den Bürgermedaillen in Bronze, Silber und Gold sowie 2009 mit dem Silbernen Ehrenring des Marktes Igensdorf ausgezeichnet, vom bayerischen Innenminister 2019 mit der Kommunalen Verdienstmedaille für besondere Verdienste im Ehrenamt.
Daran schließt sich nun die Verleihung des Goldenen Ehrenrings des Marktes Igensdorf an – eine besondere Auszeichnung, die satzungsgemäß auf höchstens fünf Bürger begrenzt ist.
Mit dem Großen Ehrenteller des Marktes Igensdorf wurde Waldemar Friebe ausgezeichnet (im Gemeinderat von 2002 bis 2008 und von 2014 bis 2020, mit dem Ehrenteller Peter Friedrich, Werner Hammerand und Uwe Zollikofer (jeweils 2014 bis 2020). Letzterem beschied Edmund Ulm als gegenkandidat bei der Bürgermeisterwahl einen „guten Wahlkampf“ und Verständnis für die Entscheidung, aus persönlichen Gründen das Ehrenamt im Gemeinderat nicht mehr wahrzunehmen.
Bereits 2017 hatte Martina Eggers diese Würdigung erhalten, die von 2011 bis 2020 im Gemeinderat war und wie Wolfgang Rupprecht (2016 bis 2020) nun offiziell verabschiedet wurde.
Seit 1973 für Igensdorf im Dienst
Bei der Verabschiedung von Wolfgang Rast erinnerte sich Landrat Hermann Ulm daran, dass er 2008 gleichzeitig mit ihm ins Bürgermeisteramt gewählt wurde – er in Kunreuth, Rast in Igensdorf. Dieser hatte damals aber schon 35 Jahre im Dienst der Gemeinde gestanden als geschäftsleitender Beamte. Bevor er dann dem Nachfolger von Erwin Zeiß alles erklären müsse, „kann ich es auch gleich selber machen“, habe er sich wohl gedacht. Der deutlichen Wahl schloss sich eine Wiederwahl mit 77 Prozent an. Dass Igensdorf eine blühende Gemeinde sei, komme nicht von alleine. Wolfgang Rast habe in den 12 Jahren als Bürgermeister keine Prestigepolitik gemacht, sondern Politik für die Menschen, insbesondere für Kinder und Jugendliche, und die Gemeinde habe ihm viel zu verdanken.
Auch Nachfolger Edmund Ulm lobte den Erfahrungsschatz von Wolfgang Rast. In dessen Amtszeit seien Herausforderungen wie der Ausbau der Kinderbetreuung, die Offene Ganztagsschule, die Nutzung erneuerbarer Energien, der Feuerwehrbedarfsplan sowie Investitionen in Abwasserentsorgung und Trinkwasserversorgung vorangebracht worden – trotz zunehmender Auswüchse im Bereich Kostensteigerung und Bürokratie im Bauwesen. In den Dank an seinen Vorgänger schloss er auch dessen Ehefrau Annita ein und wünschte den beiden Gesundheit für den Ruhestand.
Wolfgang Rast bedankte sich im Namen aller Verabschiedeten „für den schönen Abend“. Man sei sich im Rückblick durchaus einer eigenen Fehlbarkeit bewusst gewesen und habe es sich in den Entscheidungen nie leicht gemacht. Stolz sei er jedenfalls auf die Schüler der Musik- und Singschule Igensdorf, die abwechslungsreich die Feierstunde musikalisch umrahmten.
Dies waren „Jugend-musiziert“- Preisträgerin Lilly Kraus (mit Lehrer Frank Herdegen am Klavier), Daniel Stern und Finn Freitag (mit Lehrerin Ute Eschmann als Geigentrio) sowie Philipp Zeißler und Henry Fischer als Schlagzeugduo.
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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