Heimische Lebensmittel sind Mehrwert
BBV wirbt mit Traktor-Tour für Essen aus Bayern
Was wir essen, woher unsere Lebensmittel kommen und wie sie erzeugt werden – diese Fragen will der Bayerische Bauernverband mit der Traktortour „Essen aus Bayern“ beantworten. Verbraucher sollen darauf aufmerksam gemacht werden, was hinter der Erzeugung qualitativ hochwertiger, regionaler Lebensmittel steckt.
Überregionaler Einzelhandel und regionale Direktvermarktung
Am Freitag machte der plakative Schlepper in Igensdorf Station, zunächst bei der Obstgenossenschaft Igensdorf und der Franken Obst GmbH. Über die Genossenschaft vermarkten etwa 800 aktive Obstbauern mit einer Anbaufläche von (inklusive Streuobst) rund 1.250 Hektar, davon etwa die Hälfte intensiv bewirtschaftet, vor allem Kirschen und Zwetschgen. Die Erzeugerorganisation Franken Obst GmbH wird getragen von den drei Genossenschaften Igensdorf, Pretzfeld und Mittelehrenbach.Durch hohe Investitionen in leistungsfähige Kühl-, Sortier- und Verpackungsanlagen kann der Einzelhandel mit haushaltsgerechten Verpackungsgrößen beliefert werden. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Vermarktung, ebenso wie die vom Handel geforderte Produktund Prozessqualität mit entsprechender Zertifizierung nach IFS und Global G.A.P. Dadurch ist der Absatz nicht nur regional, sondern in ganz Deutschland und darüber hinaus möglich.
Geschäftsführerin Tina Weishaupt führte durch das Unternehmen. Der BBV-Kreisverbandsvorsitzende Hermann Greif betonte die hohe Wertigkeit der hier erzeugten Lebensmittel und stellte zum Thema Tierwohl fest, dass man dies nicht „zum Nulltarif“ haben könne. Stellvertretende Landrätin Rosi Kraus sieht mit den Landfrauen im BBV eine nachhaltigere, pflanzenbetonte Ernährungsweise als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Der Konsum von Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen solle verdoppelt, der Verzehr von Fleisch und Zucker dagegen halbiert werden.
Zweite Station war der Obstbaubetrieb Walter Fahner GbR. Geführt wird der Familienbetrieb von Doris Bachmeier (geborene Fahner) und ihrem Bruder Thomas, beide Gärtnermeister der Fachrichtug Obstbau. In der Erntesaison unterstützen drei bis vier Erntehelfer die Familie bei der Arbeit.Im Hofladen wird das auf den eigenen Flächen angebaute Frischobst vermarktet sowie daraus hergestellte Säfte, Sirups, Fruchtaufstriche, gedörrte und eingelegte Früchte sowie Brennereierzeugnisse. Daneben werden Produkte befreundeter Landwirte angeboten, zudem ist Doris Bachmeier auf regionalen Märkten mit einem Stand vertreten.
Beim Ernährungsreport 2021 gaben 82 % der befragten Verbraucher die „Regionale Herkunft“ bei Lebensmitteln als für sie wichtigstes Einkaufskriterium an. Die Landfrauen werben dafür, regionale Produkte auch verstärkt in der Außer-Haus-Verpflegung zu berücksichtigen, nicht nur in der Gastronomie, sondern auch für Gemeinschaftsverpflegung in Mensen, Betrieben, Schulen und Kindertagesstätten. Der „#Essen aus Bayern-Traktor“ setzt seinen Weg fort durch Unterfranken und soll in allen Kreisverbänden in Bayern für positive Orientierung beim Verbraucher sorgen.
Rolf Riedel
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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