5 Leserbriefe
Vegetationsarbeiten an der Gräfenbergbahn

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In Bezug auf den Leserbrief in der Ausgabe 40/2024 des Wochenblatts möchte ich eine andere Perspektive zu den Vegetationsarbeiten an der Gräfenbergbahn vorstellen.

Unsere Region ist nicht nur Lebensraum für Flora und Fauna, sondern vor allem für uns Menschen. Die Bahn ist ein wesentlicher Teil unserer Infrastruktur, die täglich von vielen genutzt wird – auch von meiner Tochter, die damit zur Schule fährt.

Meine Hauptsorge gilt der Sicherheit der Bahnnutzer. Wir können nicht vorhersagen, welche Bäume bei extremen Wetterereignissen umstürzen könnten. Vor drei Jahren fiel im Heroldsberger Wald während eines Gewitters ein scheinbar gesunder Baum auf einen Weg. Solche Vorfälle zeigen, wie unberechenbar die Natur sein kann.

Obwohl der Verlust von Bäumen bedauerlich ist, müssen wir die Sicherheit der Reisenden priorisieren. Ein Zugunglück aufgrund umgestürzter Bäume hätte weitaus gravierendere Folgen.
Die Deutsche Bahn steht vor der Herausforderung, eine Balance zwischen Naturschutz und Verkehrssicherheit zu finden. Meiner Meinung nach gelingt ihr dies durch ihr „Gesamtkonzept Vegetationsmanagement” und den „Aktionsplan Vegetation” recht gut. Für uns Anwohner und Bahnnutzer muss eine sichere und zuverlässige Bahnverbindung eindeutig Vorrang vor dem Erhalt einiger Bäume haben, so bedauerlich deren Verlust auch sein mag.
Dr. Gregor Soza, Heroldsberg

Bereits im Frühjahr erfolgten an der gesamten Strecke der Gräfenbergbahn sogenannte Vegetationsarbeiten. Am Wanderweg zwischen Heroldsberg und Kalchreuth wurde eine ganze Reihe richtig großer alter Laubbäume, größtenteils Eichen, radikal gerodet.

Damit sind Schattenspender und Mikroklimaverbesserungen, Orts-und Gebietsprägungen und Lebensräume verschwunden. Es ist ein sehr trauriges Bild, Lebensraum für Vögel und Insekten ging unwiederbringlich verloren und der Wanderweg ist völlig unattraktiv geworden.

Jetzt gab es schon wieder die Information, dass im Oktober weitere Rodungen erfolgen sollen. Da bekommen wir hier schon richtig Angst, was da wieder passieren wird! Ich verstehe, dass die Klimakrise für die Bahn große Herausforderungen mit sich bringt und dass die Bahn ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen muss. Es kann jedoch doch keine Lösung sein, alle Bäume zu fällen, die eventuell umfallen könnten.

Das ist sozusagen die Karikatur von Klimaanpassungsmaßnahmen. Bäume sind wertvolle Verbündete im Kampf gegen Artensterben und Klimakrise.
Simone Wadlinger

Zum Beitrag in der wochenblatt-Ausgabe 06 vom 7. Februar auf Seite 12:

Vegetationsarbeiten unter Betreuung von ökologischen Bauüberwachern hatte die Bahn für die Strecke nach Gräfenberg angekündigt. Was dann passiert ist, steht dazu in krassem Gegensatz. Da wurde z.B. in Heroldsberg am Bühl eine ganze Reihe von über 50-jährigen Bäumen, in deren Kronen die Vögel immer ihre Nester bauten, an einem Tag vernichtet. Die Baumreihe war für das Gebiet ortsbildprägend. Mindestens genau so traurig sieht der viel genutzte an der Bahn entlangführende Wander- und Spazierweg zwischen Heroldsberg und Kalchreuth aus. Die großen Laubbäume am Wegrand, in der Mehrzahl Eichen, fielen der Aktion ebenfalls zum Opfer. Damit sind Schattenspender und Mikroklimaverbesserungen, Orts-und Gebietsprägungen und Lebensräume verschwunden.

Ich verstehe, dass die Klimakrise für die Bahn große Herausforderungen mit sich bringt. Trotzdem kann es doch keine Lösung sein, alle Bäume zu fällen, die eventuell umfallen könnten. Das ist sozusagen die Karikatur von Klimaanpassungsmaßnahmen.Bäume sind wertvolle Verbündete im Kampf gegen Artensterben und Klimakrise. Deshalb brauchen wir als Klimaanpassung nicht weniger, sondern mehr Bäume.
Familie Wadlinger

Ist Kahlschlag die einzige Lösung?

Sicher ist auch dem Landratsamt nicht entgangen, dass derzeit auch im Gemeindegebiet Kalchreuth ein Kahlschlag von schützenswerten alten Laubbäumen entlang der Gleise der Gräfenbergbahn stattfindet. Ich bin wie viele andere Naturliebhaber fassungslos. Gleichzeitig fühle ich mich ohnmächtig!

Anrufe bei der unteren Naturschutzbehörde und anderen Stellen sind ergebnislos. Die Sicherheit der Bahnstrecke habe Vorrang. Die Bahn habe eine Verkehrssicherungspflicht. Die zum Teil über hundert Jahre alten Bäume waren offensichtlich 100 Jahre lang kein Problem. Jetzt ist Kahlschlag die einzige Lösung!? Mir ist das nicht verständlich! Unsere noch vielfältige Landschaft ist wichtig für Mensch und Tier und nicht verzichtbar für die Naherholung der Menschen aus den nahen Städten. Klimaschutz besteht aus kleinen Bausteinen und fängt vor der Haustür an.
Manfred Geyer, Kalchreuth

Nur noch Baumstümpfe

Bestimmt kamen schon etliche Kommentare zum Kahlschlag, den die Bahn im Zuge von umweltverträglichen Pflegearbeiten durchführt. Entlang der Gleise der Gräfenbergbahn stehen nach „Pflegearbeiten“ nur noch Baumstümpfe… ein Jammer. Aus dem etwas kahleren Heroldsberg:
Sonja Ziegler

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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