Katastrophenschutz-Fachtagung „FUNKE”
Bayern tagt in Heroldsberg
Fachtagung FUNKE mit Innenminister Joachim Herrmann
Zur Fachtagung "Führungsunterstützungsnetzwerk für Katastrophenschutzeinheiten" (FUNKE) der Versicherungskammer Stiftung in Kooperation mit dem Bayerischen Zentrum für besondere Einsatzlagen kamen am Samstag Fachleute aus ganz Bayern nach Heroldsberg.
In Extremsituationen müssen die freiwilligen Hilfsorganisationen, die Feuerwehren, das THW, die Polizei und die Bundeswehr sowie die Unterstützungs-, Fach- und Führungsgruppen der verschiedenen Blaulichtorganisationen und Behörden Hand in Hand zusammenarbeiten. Die Fachtagung FUNKE hat das Ziel, alle Katastrophenschutzeinheiten und zuständigen Behörden durch regelmäßigen Austausch noch besser zu vernetzen und Wissenstransfer zu fördern. 2020 wurde die Fachtagung in München in Präsenz und 2021 digital umgesetzt.
Am 23. April 2022 konnte FUNKE – wie im wochenblatt angekündigt und kostenlos für alle angemeldeten Mitglieder von Führungsunterstützungseinheiten – im Bürgersaal Heroldsberg mit über 80 Teilnehmern stattfinden. Durch das Tagungsprogramm führte Isabel Stier, Geschäftsführerin der Versicherungskammer Stiftung.
Thematisch befassten sich die Vorträge besonders mit der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal und mit landesübergreifenden Einsätzen. Das Programm unter der Überschrift „Vom Wasser überrollt: Einsatz in der Krise“ wurde auch deutlich in der Ausstellung mit dem ersten Amphibienfahrzeug, das die Versicherungskammer Stiftung nach dem Hochwasser für Bayern angeschafft, zur Verfügung gestellt und nun in Heroldsberg ausgestellt hat.
Dem ersten multifunktionalen Fahrzeug sollen weitere folgen, erklärten Christian Krams (Konzernleiter "Schaden" der Versicherungskammer) und Dr. Frank Walthes (Vorstandsvorsitzender der Versicherungskammer Bayern). Als Schirmherr dankte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann den 450.000 – davon 430.000 ehrenamtlich – in den Bereichen Gefahrenabwehr und Hilfeleistung in Bayern Tätigen für ihr "großartiges Engagement".
Dieses sei unbezahlbar wertvoll und keineswegs selbstverständlich. Die ehrenamtlichen und die beruflich Aktiven verdienten größten Respekt, gerade weil diese Leistung oft nicht richtig und nicht als wichtig wahrnehmen werde.
Mehr üben und enger zusammenarbeiten
Auch der Staat werde seine Hausaufgaben machen und den Katastrophenschutz gemeinsam mit Bund und Ländern noch weiter verbessern. Hierzu werde derzeit das Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe errichtet. Neben der Einführung einer Alarmierung über Mobilfunk (Cell Broadcast) ist auch der Ausbau und die Modernisierung von Sirenen ein Anliegen.
"Wir müssen wieder mehr üben, auch zum Eigenschutz der Einsatzkräfte", betonte der Minister., denn "es kann jeden Ort treffen". Bayern verfüge über ein hervorragend funktionierendes Hilfeleistungssystem: "Es ist beruhigend zu wissen, dass wir in Bayern ein so starkes Netzwerk aus freiwilligen Hilfsorganisationen, Feuerwehren, THW, Bundeswehr, Bundespolizei und unserer Bayerischen Polizei zählen können."
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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