Das rituelle Bad (Mikwe) im Judentum – Tradition und Modernisierung im 19. Jahrhundert am Beispiel Franken
Vortrag von Dr. Désirée Schostak, Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg
Das religiöse Gebot des Untertauchens in einem rituellen Bad, Mikwe genannt, hat in der jüdischen Tradition eine zentrale Stellung und prägte somit über Jahrhunderte hinweg das religiöse Leben von Jüdinnen und Juden auch im deutschsprachigen Raum.
Dr. Désirée Schostak hat sich in ihrer im April veröffentlichten Arbeit „Der Weg der Mikwe in die Moderne. Ritualbäder der Emanzipationszeit im Spannungsfeld von öffentlicher Wahrnehmung und jüdischem Selbstverständnis“ (V&R, Göttingen) mit den vielfältigen Facetten des Brauchs und dem etwa ab 1800 einsetzenden Wandel der Mikwe beschäftigt.
Anlässlich des Europäischen Tags der jüdischen Kultur 2022 möchte sie einen Einblick vermitteln in diese bis heute lebendige Tradition, indem sie folgenden Fragen nachgeht: Welche grundlegende Idee steht hinter dem Brauch? Welche religiösen Vorschriften und Prinzipien verbinden sich damit? Wer besucht(e) eine Mikwe? Wie sahen Mikwen in früheren Jahrhunderten aus und was hat sich seither verändert? Eine für die weitere Entwicklung entscheidende Periode war das 19. Jahrhundert, als u.a. die Erwärmung des früher häufig kalten Mikwenwassers zur Norm wurde. Diese Zeit des Umbruchs soll auch anhand von Beispielen aus dem fränkischen Raum näher betrachtet werden.
Eintritt: 10,- €
Kartenreservierung unter Tel.: 09134/ 70541
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |