„Songs & Scenes“ – eine Zeitreise durch 500 Jahre Kulturgeschichte in Franken

16. Juli 2021
19:30 Uhr
Deutsches Hirtenmuseum, Hersbruck

Das Ensemble des Poetischen Theaters hat in der pandemischen Auftrittspause eine Lieder- und Szenenauswahl zusammengestellt, die während seines zehnjährigen poetischen Treiben in den Museen Mittelfrankens entstanden sind.

Die poetische Reise beginnt mit der Entdeckung des Ichs und dessen wechselvollen Stimmungen zu Zeiten der Renaissance, der Ära Albrecht Dürers und dem heraufziehenden 30jährigen Krieg. Repräsentiert durch das „große Rasenstück“ des Meisters, und der erotische Song „Grasgeliebter“, womit die Natur und die kleinen Alltagswunder gefeiert werden. Der zweite Aspekt ist das Welträtsel der Vergänglichkeit, für die Dürers „Melancholia“ steht.

Der zeitliche Abstand lässt heute vieles deutlicher hervortreten. Insbesondere die Ähnlichkeiten des Empfindens und Wahrnehmens von Natur und Gesellschaft. Nicht umsonst trägt das Ensemble den Namen „Poetisches Theater“, denn es sind die poetischen Mittel, womit es seine Besucher lockt und in eine sinnlich erfahrbare Welt entführt.

So wird das Publikum zu einer „sentimentalen Reise“ eingeladen von der Dürerschen Naturbetrachtung bis zur Künstlichen Intelligenz, über barockes Ausleben, aufklärerisches Streben, romantisches Fühlen, emanzipatorischen Aufbruch, Lebenslust und Genuss, Epidemien und Katastrophen bis zu diktatorischer Unterdrückung und orientierungsloser Hilflosigkeit. Die Musik variiert dabei von Volks- und Kunstlied über Chanson und Sprechgesang. Dies alles erfolgt nicht mit der Wortkeule, sondern wohl und zurecht darauf vertrauend, dass dem Hörer in fein aufeinander abgestimmten Szenen und Liedern ein poetisches Empfinden erschlossen wird.

Das Poetische Theater bürstet diese Zeitreise geschmeidig und elegant gegen den konventionellen Strich. Dem Hörer erschließt sich das Kulturspezifische einer Zeit durch eine ganz unkonventionelle, durchaus subjektive, amüsante und hintergründige Darstellung, klar in der Aussage, aber nicht mit dem kulturhistorischen Zeigefinger präsentiert.

„Es gibt kein Ende“ heißt es vieldeutig im Nachwort des Buchs – aber immer eine Aussicht.
(Michael Lösel)

Karten gibt es an der Abendkasse für 10 Euro, müssen aber vorab reserviert werden. Telefonisch (09151/2161) oder per Mail anhirtenmuseum@hersbruck.de

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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