Retter klagen über Behinderungen beim Einsatz
Aus 20 Metern vom Felsen gestürzt bei Happurg
Am Pfingstmontag alarmierte um kurz vor 15 Uhr die Leitstelle Nürnberg den diensthabenden Einsatzleiter der Bergwacht Hersbrucker Schweiz, den Rettungswagen und den Notarzt aus Hersbruck, den Rettungshubschrauber Christoph 27 aus Nürnberg sowie den Einsatzleiter des Rettungsdienstes zu einer Rettung aus unwegsamen Gelände bei Happurg im Landkreis Nürnberger Land.Gemeldet war eine aus 20 Metern Höhe abgestürzte Person am Kletter- und Aussichtsfelsen „Hohler Fels” oberhalb des Happurger Stausees.
Viele Menschen im Gebiet unterwegs
Da aufgrund des Unfallmechanismus von schwersten Verletzungen ausgegangen werden musste, forderte der Einsatzleiter der Bergwacht, Veit Lösch, umgehend mehrere Einsatzkräfte der Bergwacht an. Da sich zu diesem Zeitpunkt rund 200 Wanderer und Kletterer auf dem Hohlen Felsen aufhielten, wurde ebenfalls das Kriseninterventionsteam der Bergwacht Frankenjura angefordert.„Wir haben uns aufgrund der uns vorliegenden Informationen dazu entschieden, einen Luftretter mit Notarzt samt Notfallausrüstung mit Hilfe der Hubschrauberwinde zum Wandfuß zu fliegen, um der 53-jährigen Wanderin umgehend medizinische Hilfe zu ermöglichen. Zeitgleich sind weitere Einsatzkräfte der Bergwacht mit dem Rettungsdienst bodengebunden zur Einsatzstelle vorgedrungen.”, so Lösch.
Bergung mit dem Hubschrauber
Die schwer verletzte Patientin wurde vom Rettungsdienst zusammen mit der Bergwacht medizinisch versorgt und anschließend mit einem Bergwacht-Luftretter im Luftrettungssack liegend zum Hubschrauber hochgezogen.„Ein bodengebundener Abtransport hätte in diesem sehr steilen und schmierigen Gelände deutlich länger gedauert. Die Rettung aus der Luft war die schnellste Möglichkeit, die Patientin schonend aus ihrer lebensbedrohlichen Situation zu befreien.”, so Luftretter Maximilian Zeuch.
Die verletzte Wanderin wurde zur weiteren medizinischen Versorgung in eine Nürnberger Klinik gebracht.
Gaffer machten Fotos
An dem Einsatz waren Einsatzkräfte der Bergwachten aus Lauf-Hersbruck, Nürnberg, Forchheim, Erlangen und Sulzbach-Rosenberg beteiligt.Sowohl am Landeplatz als auch an der Einsatzstelle setzten sich leider einige Personen über die Anweisungen der Einsatzkräfte hinweg, begaben sich durch ihr Verhalten in akute Absturzgefahr und behinderten unter anderem beim Fotografieren die Rettungsaktion.
Dies war im Jahr 2021 der 50. Einsatz für die Bergwachten Lauf-Hersbruck und Nürnberg sowie der 100. Einsatz für die Bergwacht Frankenjura. Im vergangenen Jahr hatte die Bergwacht im Nürnberger Land einen deutlichen Einsatzanstieg zu verzeichnen (2020: 150 zu 2019: 100). Das gleiche gilt auch für die elf Bereitschaften der Bergwacht Frankenjura. Diese wurden 2020 zu insgesamt 342 Einsätzen gerufen, 2019 waren es noch 218.Über das Pfingstwochenende wurden die Bergwachten im Frankenjura zu insgesamt 10 Einsätzen gerufen.
Maximilian Zeuch
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